Sonntag, 6. Dezember 2009

Referenzliste meiner Reise

Es ist nicht jedermanns Sache, bzw. nicht jeder hat die Zeit solch eine Reise zu planen. Auch ich habe einige Dinge dem Zufall überlassen, aber warum soll man nicht seine guten Erfahrungen weitergeben? Hier also jetzt eine kleine Aufstellung:

Flüge:
Fly Be und British Airways, gebucht über http://www.terminala.ch

Autovermietung:
Mackinnon self drive http://www.mackinnonselfdrive.co.uk


Öffentliches wlan:
anLanntair / Stornoway http://www.lanntair.com


Übernachtungen: (ohne wlan) / (mit wlan)
in Stornoway / Lewis: Ardmore B&B maryannemacleod@fastmail.co.uk

in Leverburgh / Harris: Joys B&B Tel.: 0044 18 59 52 07 02
donnie@donnieandjoy.freeserve.co.uk

in Lochmaddy / North Uist: Tigh Dearg Hotel http://www.tighdearghotel.co.uk

in Kilphedar / South Uist: Ard Na Mara B&B 
rosemaryrobinson334@btinternet.com


in Craigston / Barra: Gearadhmor B&B gearradhmor@madasafish.com



Sonntag, 29. November 2009

Kleiner Nachtrag



Wieder zurück in der Schweiz, ich war richtig froh, dass das Wetter bei meiner Abreise so übel war. Ich hasse es nämlich Abschied zu nehmen, also hob der Flieger ab und ich sah nichts von meinen Inseln, was das Ganze etwas erträglicher machte - dachte ich...

Kaum in Glasgow angekommen, haute es mich fast um, etwas in Gedanken versunken, quasi schon wieder in der Schweiz, stand es vor mir, das verdammte Schild "Leaving Scotland is always hard", und schon war es wieder da, dieses besondere "Schottlandgefühl", aber wie heisst es doch so schön in einem Lied von Dougie Maclean: "Oh but let me tell you that I love you and I think about you all the time, Caledonia your callin me and I'm goin home".

Also dann... bis zur nächsten Reise.



Donnerstag, 26. November 2009

Land und Leute - Teil 3


Nun neigt sich auch diese Reise dem Ende, morgen geht es zurück in die Schweiz. Also wird es Zeit für einen kleinen Rückblick auf die Reise zu den "Inseln der Fremden". Fremd kamen mir die Bewohner der Inseln nicht vor, vielleicht zu Anfang etwas zurückhaltend. Liegt vielleicht an der Insel Lage!? Wenn sie aber "aufgetaut" sind, dann sind sie um so herzlicher, vor allem wenn man auf der Reise ein zweites Mal vorbeischaut und so würde ich, wenn ich denn dürfte, die Inseln umtaufen. Freundschaftsinseln währe der passende Name, aber diesen Namen haben sich leider schon die Tonga Inseln gesichert, so lassen wir es also so wie es ist. Bestimmt werde ich eines Tages zurückkehren, denn dann wird es auch hier einen neuen Scotch geben, jedenfalls wünsche ich Mark Tayburn mit seiner Red River Distillery viel Erfolg.

Lange habe ich überlegt, welches Foto ich zu diesem Beitrag einsetze und ich habe mich, stellvertretend für alle freundlichen Bewohner der Äusseren Hebriden, die ich während meiner Reise kennengelernt habe, für meine Gastgeber auf Harris, Joy und Donnie entschieden, wobei nicht seine Freunde White & Mackay ausschlaggebend waren;-)

Eins habe ich hier allerdings vermisst und niemand hat mich vorher gewarnt...
ES GIBT HIER KEIN HAGGIS!

Mittwoch, 25. November 2009

Land und Leute - Teil 2



Da ich nun in Stornoway bin, möchte ich auch etwas über dieses kleine Hafenstädtchen schreiben. Als Reisender kommt man auf zwei Wege hier her, mit dem Flugzeug zum Stornoway Airport oder mit der Fähre aus Ullapool. Auffallend ist das am Hafen, gegenüber der Stadtseite gelegene Lews (ohne e) Castle mit seiner grossen Parkanlage, welche, im Gegensatz zum Castle, für jedermann zugänglich ist. Das Lews Castle lies James Matheson in den Jahren 1847 - 57 bauen. Das Geld hierfür hatte er sich bei seinem gut florierendem Opium Handel verdient. So kam nun auch ich in den Genuss seines Erbes. Nein, nicht das Opium - die Parkanlage! Diese wird auch jedes Jahr für das grosse Hebridean Celtic Festival genutzt.

Ein weiteres Highlight ist für Schottland- und Kiltfans "Celtic Clothing". Das Geschäft liegt direkt an der Hafenstrasse, mit schönstem Blick auf das Castle. Hier kann man sich mit allem ausstatten, was ein Kiltträger so braucht. Ja, auch ich habe mich hier mit ein paar netten Accessoires eingedeckt.
http://www.celticclothing.co.uk


Montag, 23. November 2009

Ab dem 19. Tag - Zurück in Stornoway / Land und Leute - Teil 1

Jetzt bin ich wieder am Ausgangspunkt meiner Reise und habe so noch ein paar Tage Zeit, mir ein wenig Gedanken über die Bewohner der Inseln und ihrer Gastfreundschaft und zu machen. Ich sitze gerade hier bei einem Kaffee im "an Lanntair" dem kulturellen Treff- und Veranstaltungsort von Stornoway. Hier habe ich auch endlich wieder einen wlan Zugang und kann ein paar Blog Beiträge schreiben. In jenem Moment kommt ein guter Freund von Mark herein, zu meiner Schande muss ich gestehen, ich habe seinen Namen vergessen. Er möchte mich unbedingt mit jemanden bekannt machen, also unterbreche ich meine Arbeit. "George Foreman" ist mein erster Gedanke, meine Hand verschwindet förmlich in seiner als er mich begrüsst, aber es ist Paul Joseph, der Hospitality Manager vom "an Lanntair" und grosser Whiskyfan. Als er hört, dass auch Whisky in der Schweiz produziert wird, ist er völlig begeistert. Jetzt möchte er unbedingt unseren "Red & Blue" kennenlernen, wie gut, dass er ihn auch in Dufftown bestellen kann, denn diesmal habe ich auf meiner Reise keinen eigenen Whisky dabei. Er will dann auch gleich ein Foto von sich und der Flasche machen, da er aber unseren Whisky noch nicht hat macht er erst einmal ein Foto mit mir... öhm, der Satz ist irgendwie daneben...


http://www.lanntair.com

18. Tag - Zweiter Tag bei der "Red River" Distillery


Ich konnte es nicht lassen, musste noch mal zur Red River Distillery um mir ein paar weitere Proben von Mark's New Spirit geben zu lassen. Diese werden dann mein Bruder und ich nach meiner Rückkehr ausgiebig testen. Und wer weis, in ein paar Jahren, wenn er sich dann Whisky nennen darf...  Bei meiner Ankunft hatte Mark gerade eine grössere Besuchergruppe und so hatte ich genügend Zeit Fotos zu schiessen, ein kleines Filmchen zu drehen und im wahrsten Sinne des Wortes "herumzuschnüffeln".

Danach unternahmen dann Mark und ich noch ein kleines Privattasting: einen New Spirit, einen zwei Monate alten New Spirit und einen Einjährigen. Dazu gesellte sich noch, sozusagen ausser Konkurrenz, ein 50 jähriger Linkwood, den ich mitbrachte. So hatten wir eine Menge Spass mit unserem "Spontantasting" und ist das nicht das Wichtigste beim Whiskytasting?


15. - 17. Tag - Über Berneray gehts zurück nach Harris


Berneray ist schon eine sehr spezielle Insel, sie liegt im "Sound of Harris", also genau zwischen North Uist im Süden und Harris im Norden. Das Besondere an dieser Insel ist, sie hat kein Torf, die anderen bewohnten Inseln sind damit förmlich übersäht, nur Berneray nicht. Dafür gibt es hier andere Besonderheiten, die Insel ist der Geburtsort von Angus Mac Askill der 1825 hier geboren wurde und mit 20 Jahren eine Grösse von 2,23 m erreichte. Von diesen Genen hätte er mir gerne ein paar abgeben können..., im Guinness Book of World Records von 1981 wird er als "tallest natural giant who ever lived" (normal proportions, no growth abnormalities) geführt. Desweiteren gibt es vor dem Coffee Shop "The Lobster Pot" einen sagenumwobenen Wahrsagestein, mir hat er tatsächlich auch die Wahrheit gesagt ;-) siehe Foto. Dann ging es mit der Fähre zurück nach Harris. Hier wollte ich wieder bei Donnie vom Clan MacDonald und seiner Frau Joy übernachten, allerdings nur eine Nacht. Das daraus wieder zwei Nächte wurden, daran waren Donnie's Freunde, White & Mackay, schuld. So genoss ich, nach einen fürchterlichen Nacht, noch einen schönen Tag länger auf Harris mit seinen überragenden Landschaften.

Mittwoch, 18. November 2009

14. Tag - Manchmal bin ich einfach nur zu blöd / Die Runrig Story


Ja, heute war mal wieder so ein besonderer Tag, ich hätte mir selbst in den Arsch treten können. Ich hatte mich entschlossen noch einen Tag in Lochmaddy zu bleiben und so sitze ich hier in der Bar und unterhalte mich mit Iain MacLeod, nein nicht über Whisky sondern über Musik. Es dauerte nicht lange und er fragte mich nach meiner schottischen Lieblingsband - und schon waren wir bei Runrig, wie sich herausstellte auch Iain's favorisierte Band. Verwundert schaute er mich an und fragte mich, warum ich mir kein Autogramm von Calum MacDonald habe geben lassen, er hätte doch am Montag am Tisch neben mir gesessen. Keine Ahnung wo ich am Montag mit meinen Gedanken war, aber so blind kann nur einer sein - ich.
So mache ich halt ein Foto mit Iain und ärgere mich noch den ganzen Abend. Trösten lasse ich mich dabei von seiner Tochter, beziehungsweise von ihrer Musik, den sie spielt bei den "Flying Fiddles" und die machen auch verdammt gute Musik und bei einem Song spielt auch Runrig mit.

http://www.tighdearghotel.co.uk
http://myspace.com/flyingfiddles


Dienstag, 17. November 2009

12. & 13. Tag - North Uist


Nun geht es wieder langsam Richtung Norden und ich wähle mir den Ort Lochmaddy auf North Uist zum bleiben aus. Erstaunlich wenn man hier durch die zumeist sehr flache Landschaft fährt und plötzlich auf ein ansehnliches Stück Wald trifft. Es ist ein sogenanntes Woodland Project, bei dem versucht wird die Landschaft wieder aufzuforsten. Waldgebiete findet man eigentlich ansonsten auf den Äusseren Hebriden äusserst selten. Wer in der Vergangenheit rumstöbern möchte kommt hier auch auf seine Kosten den es gibt auch hier reichlich Standing Stones, Steinkreise, Blackhouses und noch ältere "Wohnanlagen". Wenn ich da an die Jungs denke, die diese Anlage mal gebaut haben... da gönne ich mir doch heute Abend lieber ein schönes Guinness.


Sonntag, 15. November 2009

9. - 11. Tag - Drei Tage im Süden / Barra und Vatersay


Wie ich das erste Mal um Barra gefahren war, es gibt eigentlich nur diese eine Ringstrasse, dachte ich nur oh' man und hier willst du drei Tage bleiben...., den ich hatte die Insel in knapp 45 Minuten umrundet. Aber letztendlich hat es sich gelohnt, hierher zu kommen. Wie immer nette Gastgeber, diesmal mit einer reichhaltigen Bibliothek, von der ich reichlich Gebrauch nahm. Dann ein besonderer Flugplatz den man gesehen haben muss, drei Start-/Landebahnen, alle aus Sand, den der Platz liegt am Strand und der Flugplan richtet sich nach den Gezeiten.

Die Strände sind hier wirklich einmalig, da kommt schon etwas Karibikflair auf. Nur das Wasser dürfte ein paar Grad mehr haben. Es gibt hier sogar einen richtigen Wald, wenn auch klein, aber auf den Äusseren Hebriden ist schon dieses eine kleine Sensation. Morgen nun geht es langsam wieder Richtung Norden, aber ich werde mich noch etwas in Nord Uist umschauen.

Donnerstag, 12. November 2009

8. Tag - Eine Whiskyflasche aus 24.000 Kisten



Leider war sie leer und in keinem sehr gutem Zustand, aber immerhin konnte ich sie mal in die Hand nehmen. Es war 1941, als das Schiff SS Politician im Sound of Eriskay, der Meeresenge zwischen South Uist und Eriskay, auf Grund lief und sank. An Bord 24.000 Kisten Whisky, von denen die meisten offiziell nie geborgen wurden. Bei den Bewohnern von Eriskay gilt seit dem das Jahr 1941, als das Beste des zweiten Weltkriegs und als grosse Schlappe für die Zollbehörde. Die Geschichte ist sogar unter dem Titel "Whisky Galore!" verfilmt worden. Die Flasche, die ich heute in der Hand hielt, gehört der örtlichen Lounge Bar "Am Politican", in der ich auch sehr gut gegessen habe.  Heute ist die Meeresenge für Schiffe nicht mehr passierbar, da die Inseln South Uist und Eriskay seit 2001 mit einem Damm verbunden sind. Nur vor Ottern muss man sich anscheinend in acht nehmen, obwohl ich leider keinen entdecken konnte.

7. Tag - Von Harris nach Uist


Morgens um 9.20 Uhr ging es auf die Fähre, die Überfahrt dauerte bei sonnigem Wetter genau eine Stunde. Uist ist eine Inselkette, die aus den Inseln North Uist, Grimsay, Benbecula, South Uist und Eriskay besteht, aber wegen ihrer landschaftlichen Ähnlichkeit und engen Nachbarschaft unter einem Namen zusammengefasst sind. Im  Gegensatz zu Harris ist es hier weitestens  flach, die höchste Erhebung ist der Beinn Mhòr auf South Uist mit 620m über dem Meeresspiegel. Ich quartiere mich auf South Uist ein und besuche noch die Reste von Flora MacDonald's Geburtshaus. Diese Lady gehört zu den populärsten Persönlichkeiten der schottischen Geschichte, hatte sie doch Bonnie Prince Charlie nach der verlorenen Schlacht von Culloden zur Flucht verholfen.

6. Tag - Zurück zu den Schottischen Wurzeln...


...wenn man denn welche zu haben glaubt. Wer sich diese Frage stellt, der bekommt hier auf Harris im Seallam! Visitor Center in Northton, bestimmt eine Antwort. Genealogy, die Ahnenforschung ist hier das grosse Thema, es geht unter anderem um Auswanderung und die Vertreibung der sogenannten "unteren Schichten" aus Schottland. Ich selbst habe hier keine Wurzeln, aber ich konnte mir hier ein paar gute Bücher zu diesem Thema und über Clans und Tartans im allgemeinen besorgen. Die Ausstellung war so interessant, dass ich über zwei Stunden blieb und bestimmt noch einmal zurückkehren werde.

Wie auch auf Lewis, so gibt es auch hier herrliche Strände, manche davon auch mit mystischen Gegenständen, wie dem Macleod's Stone. Wozu dieser Stein und auch all die anderen Steine und Steinkreise gesetzt wurden ist nicht wirklich klar, aber vielleicht galten sie auch nicht nur einem Zweck, sondern vielen?!

5. Tag - Von Lewis nach Harris und vom Schottischen Single Malt zum Harris Tweed


Eigentlich handelt es sich bei Lewis und Harris um eine Insel, da sie aber im südlichen Bereich von einem Gebirge durchzogen ist, spricht man beim nördlichen Teil von Lewis und beim südlichen von Harris. Harris ist bekannt für seinen besonderen Stoff und ich meine hiermit weder etwas zum rauchen noch zum trinken. Nein, es geht um Harris Tweed, einem Stoff aus reiner Schurwolle. Dieses Material wurde früher in ganz Schottland hergestellt, aber mit der Industrialisierung wurden Webmaschinen eingesetzt und das Weben von Hand wurde unwirtschaftlich. Nur auf den Äusseren Hebriden, die schon damals für ihren guten Tweed bekannt waren, behielt man die alte Technik bei. So gibt es nun, wie auch beim schottischen Single Malt, gewisse Vorgaben die einzuhalten sind und im Harris Tweet Act von 1993 wie folgt definiert sind:
"Harris Tweed is cloth that has been handwowen by islanders of Lewis, Harris, Uist and Barra in their homes, using pure virgin wool that has been dyed and spun in the Outer Hebrides."
Jedes Kleidungsstück ist mit einem Echtheitszertifikat ausgestattet und trägt als Markenzeichen einen sogenannten Reichsapfel, den Orb.

Ich quartiere mich an diesem Tag bei Joy Hespin und ihrem Mann Donnie ein, er ist vom Clan MacDonald und gibt mir gleich sein Whisky Glas mit seinem Clan Abzeichen, es ist kein Nosingglas sondern ein Tumbler, mindestens daumenbreit mit seinem Lieblingsblend gefüllt. So lasse ich einen weiteren wundervollen Tag auf den Hebriden ausklingen.

Mittwoch, 11. November 2009

4. Tag - Zu Besuch bei der Abhainn Dearg Distillery



Auf einen Tipp, den mir Robin Laing bei seinem letzten Konzert in Sta. Maria gab, besuchte ich die Abhainn Dearg Distillery in Carnish, Abhainn Dearg bedeutet ins deutsche übersetzt "Roter Fluss" und wenn man sich das Wasser dieses Flusses anschaut, vor allem wenn es mit dem Meerwasser in Kontakt kommt, dann weis man auch warum. Mark Tayburn führt mich durch seinen neuen Betrieb, letztes Jahr floss der erste New Spirit in die Fässer und heute in meine Kehle - schade, dass ich noch Auto fahren will. 200 bis 300 Liter will er pro Woche produzieren , bis 600 Liter, so sagt er mir wäre möglich. Mark ist der Erste seit 170 Jahren, der offiziell wieder auf den Äusseren Hebriden Whisky macht, "macht" ist auch das richtige Wort, denn der einzige Computer der Distillery ist zur Beantwortung der Emails.

http://www.abhainndearg.co.uk

3. Tag - Sonntag ist Kirchentag...


...jedenfalls auf den Äusseren Hebriden, fasst alles ist zu, die Restaurants und selbst der öffentliche Nahverkehr ruht hier. Wer hier nicht selbst mobil ist, schaut in die Röhre. Anstatt in die örtliche Kirche zu gehen besuche ich einen alten Chief der Macleod's, Roderick VII. Leider komme ich etwas zu spät zum Treffen, den Roderick Macleod verstarb schon 1498 und so bleibt mir nur sein Grab, welches in der verfallenen St. Columba Church liegt. Danach ging des die Ostküste von Lewis hinauf, zur „The Bridge to Nowhere“. Die Strasse an der Ostküste wurde nie zu Ende gebaut und somit endet auch die schmale Asphaltdecke direkt an der Brücke. Dafür entschädigt mich Traigh Mhor Beach, ein wunderbarer Strand in der Nähe der Brücke, zum baden dürfte es für mich aber ein paar Grad mehr haben und so bleibt mir nur die tolle Aussicht zu geniessen.

2. Tag - Ans obere Ende, „Butt of Lewis“ und noch ein paar Steine


Lewis zeigt sich von seiner besten Seite – SONNE und das den ganzen Tag. Also nichts wie los zum nördlichsten Punkt, an den Linksverkehr hatte ich mich schnell gewöhnt nur beim anschnallen im Auto greife ich zuerst noch immer ins Leere, denn der Gurt hängt rechts.

Je mehr man die grösseren Ortschaften hinter sich lässt, um so schmaler werden die Strassen, single roads genannt. Die schmale Strasse endet dann auch direkt am Leuchtturm und an der Steilküste, Butt of Lewis ist erreicht. Schon von weitem hört man hier das Grollen der Brandung, ein wahres Naturschauspiel, nicht weniger spektakulär als die Brandung am Mealabost Bhuirgh, einem Küstenabschnitt, der ein paar Kilometer südlicher an der Westküste liegt. Hier gibt es keine grösseren Felsen und so können die Wellen bis zum Strand auslaufen. Es wahres Surferparadies, wenn das Wasser nicht so kalt wäre. Weiter die Küste hinab ging es dann nach Arnol und seinen Black Houses, eins davon noch im Original Zustand, inklusive dem Torffeuer in der Mitte des Wohnbereichs – klasse, ich bin noch abends „peated“. Dann doch lieber einen rauchigen Whisky. Für den Rest des heutigen Tages beschränke ich mich lieber auf „outdoor“ Besuche und schaue mir noch den grössten Steinkreis der schottischen Inseln, die Callanish Stones an.

1. Tag - Ankunft in Stornoway am 06.11.09


Vorwort: Mein grösstes Problem auf den Hebriden ist es eine Internetverbindung zu bekommen, darum kann ich meine Berichte leider nicht täglich einsetzen.

Endlich angekommen – gestern war in Edinburgh Schluss und mein Anschlussflug nach Stornoway startete heute Morgen um sieben Uhr. In der Maschine, die zuerst nach Inverness flog, sassen mit mit noch sieben weitere Personen, Platz hatte sie für 34 Personen. Es war arschkalt, nicht nur draussen, sondern auch innen im Flieger. Die Bordkarte hatte nicht viel zu bedeuten, den auf ihr angegebenen Sitzplatz durfte ich nicht einnehmen. An Bord wurde man von der Stewardess, die sich selbst als Cabincrew bezeichnete, obwohl sie allein war, je nach Körpergewicht verteilt. Warum ich als Fliegengewicht in der letzten Reihe sitzen musste, wurde mir allerdings auch nicht klar.

In Inverness wurde ich dann umgesetzt – einen Platz nach vorn, denn ab Inverness war dieser Platz für einen besonderen Gast reserviert. Dieser kam mit Armschmuck an Bord, an jedem Arm einen silberen Armreif. Diese waren auch noch mit einer Gliederkette miteinander verbunden. Zwei „Leibwächter“ hatte er auch noch und da der Typ direkt hinter mir sass, hatte ich während des kurzen Fluges ständig so ein seltsames Gefühl im Nacken. Sichtkontakt hatten wir, mal abgesehen von Start und Landung überhaupt nicht, die Wolken waren wohl für den kleinen Flieger zu hoch und so waren wir die ganze Zeit in ihr gefangen. Lewis zeigte sich bei der Landung und auch am weiteren Tag von seiner „nassen“ Seite, Regen, Regen, Regen. Den ersten Nachmittag nutzte ich in Stornoway zur ersten Orientierung und besuchte unter anderem das örtlich Museum, leider befinden sich die Original Lewis Schachfiguren nicht mehr in diesem Museum und so muss ich mich mit ein paar Kopien zufrieden geben. Beim örtlichen Kiltmaker, eigentlich müsste man in diesem Geschäft Kiltmakerin sagen, schaute ich auch hinein – was für herrliche Tartans... und egal welchen Laden ich an diesem Tag betrat, jede Verkäuferin oder Verkäufer entschuldigte sich für das schlechte Wetter. Ich fand es gar nicht so schlecht, für mich war es schottisch.

Dienstag, 3. November 2009

Zu den Inseln der Fremden - Na h- Innse Gall

"Nah der See vergisst man die Tage zu zählen..."
Stolz stehen sie am nordwestlichen Rand von Europa: eine mehr als 200km lange Inselkette voller Strände, vielfältiger Natur- und Tierwelt, Kultur und Abenteuer. Ein Paradies für Outdooraktivitäten jeder Art und der perfekte Ort für Erholung und Entspannung.



So steht es auf der Homepage "Visit Hebrides", Grund genug für mich dort mal vorbeizuschauen, am nächsten Donnerstag geht es los und ich werde wieder täglich über Land und Leute berichten.


Donnerstag, 20. August 2009

Kleine Reise im Kilt



07.17 Uhr, es ist noch sehr früh für mich, hatte ich doch die Bar erst gegen 1.00 Uhr in der Nacht geschlossen. Aber das ausserordentliche schöne Wetter, es ist kein Wölkchen am Himmel, entschädigt für das frühe Aufstehen. Der Tageszeitung entnehme ich, dass uns heute einer der heissesten Tage des Jahres bevorsteht. Auch in meinem Zielgebiet Hannover sollen heute Mittag weit über 30°C erreicht werden. Was für ein Glück, heute einen Kilt gewählt zu haben.

Wenn man ins Engadin kommt, oder so wie ich verlässt, sollte man tunlichst mit der Rätischen Bahn reisen. Nur so kann man, vor allem an einem so schönen Tag, das gewaltige Naturschauspiel der Berge geniessen. Die Bahnstrecke von Samedan über Bever, Preda, Bergün und Filisur ist für mich eine der schönsten Strecken in der Schweiz.

Die Strecke ab Chur bis Zürich ist weniger spektakulär, einzig der ältere Herr, der mich auf Englisch ansprach und fragte ob ich Schotte sei und bei meiner Verneinung herzlich lachte und der in der SBB ausgeschenkte Lavazza Kaffee, sind hier erwähnenswert. Wer einmal den Kaffee in der Deutschen Bahn geniessen musste, weiss was ich meine.

Dann doch noch, beim Aussteigen auf dem Züricher Hauptbahnhof, ein gut gekleideter Herr sprach mich mit den Worten „steht ihnen ausserordentlich gut“ an und verschwand dann in der Menschenmenge des Bahnhofs, vielleicht ein Schneider?

Zürich Flughafen – Wer mit Swiss fliegt, kann gleich auf der ersten Flughafenebene, oberhalb des unterirdischen Zugverkehrs einchecken. Die freundliche Mitarbeiterin der Swiss weist mir auf Englisch den Weg zum richtigen Counter da ich schon tags vorher online eingecheckt hatte und nur noch mein Gepäck abgeben muss. Hier steht Diana und erledigt souverän ihren Job. Dann geht es zur Pass Kontrolle, die freundliche Dame der Kantonspolizei Zürich kann es sich nach der Sichtung meines Passes nicht verkneifen zu fragen: „Da gibt es doch diese eine Frage...?“ Ich antworte ihr mit einem Lächeln.

Jetzt komme ich zu Sarah, sie arbeitet bei der Handgepäckkontrolle und ruft lieber gleich einen Kollegen zu Hilfe, als es darum geht meinen Sporran und meinen Kiltgürtel abzulegen – es hätte ja sein können, das sich hier „diese eine Frage“ von selbst beantwortet. Aber wie hiess es doch schon früher in der Werbung?

12.00 Uhr Zürich Flughafen, die Sonne brennt – der Kilt hält“ - oder jedenfalls so ähnlich.

Pünktlich wird der Flug LX816 aufgerufen, die Maschine, eine Avro RJ85/100, liebevoll Jumbolino genannt ist klar zum Einstieg. Ich warte mit den anderen Passagieren auf den Shuttle Bus der uns zum Flieger bringt. „Schau mal Mami, wer hier alles mitfliegt", sagte ein Mädchen zu ihrer Mutter, Japaner oder Chinesen, Schwarzafrikaner ein Schotte..., jedenfalls sieht er so aus. Ich stutze, hatte ich doch die ganze Zeit geschwiegen, aber irgend etwas muss mich verraten haben.

Kurz vor dem Einstieg schiesse ich noch ein Foto von dem Swiss Flieger, der Farbtupfer in meinem Bericht, und begebe mich auf meinen Platz im Heck der Maschine. Roman, Flight Attendant bei Swiss, bringt ein Laugenbrötchen und Kaffee. Er gehört klar einer Minderheit an, den nur 29% der Flugbegleiter bei Swiss sind männlich, schreibt jedenfalls das Magazin, welches mir im Flieger zur Verfügung steht.

Zurückkommend zum Kaffee, er schmeckt noch etwas besser als das schwarze Heissgetränk der SBB. 1:0 für die Kaffeeröster der Swiss, auf mein Nachfragen zeigt mir Roman das Tütchen, Nescafe Gold steht darauf. Letztendlich alles eine Frage des Geschmacks, oder wie Thomas Ide im vorherigen Text zum Whiskytasting sagt:

Das Motiv für vollkommenden individuellen Genuss, ist so einmalig wie die Menschen, die danach streben.“

Nach knapp einer Stunde ist einer der ruhigsten Flüge, die ich je hatte, zu Ende und Hannover empfängt mich mit 37°C.

Bin ich froh einen Kilt anzuhaben.

Dienstag, 18. August 2009

Kleine Reise im Kilt

Am kommenden Donnerstag geht es wieder einmal nach Norddeutschland. Ich freue mich immer, wenn ich meine Kinder besuchen kann und diesmal ganz besonders, denn meine Tochter hat Geburtstag.

Nur über die Jahre ist die Anreise recht langweilig geworden, mal abgesehen von der wunderbaren Aussicht auf die Berge Graubündens, die man auf der Zugfahrt von Samedan nach Chur geniessen kann. Aber dann zieht sich die Reise in die Länge und auch der Flug Zürich - Hannover, ist nicht mehr so interessant wie zu Anfang.

So kam mir die Idee, einmal im Kilt zu reisen. Meistens bin ich eh in diesem tollen Stück Stoff unterwegs, denn es ist so herrlich bequem. Hier im Blog werde ich dann am Donnerstag darüber schreiben...

Samstag, 16. Mai 2009

Der letzte Tag in Schottland


Lebwohl an die Highlands, Lebwohl Land im Nord,
Geburts-Statt des Mutes, von Würde der Ort;
Wo immer ich wand' re, wohin' s mich auch trieb,
Die Hügel der Highlands halt immer ich lieb.“
Lebwohl muss nun leider auch ich zu meinen geliebten Highlands sagen - letzter Tag in Schottland, leider. Was war nun das Schönste dieser Reise? So abenteuerlich wie sie meine beiden oft zitierten erlebt hatten war sie sicher nicht, aber dafür entschädigt diese einmalige Landschaftkulisse und diese fast unschlagbare Gastfreundschaft.
Da war der Busfahrer in Fort William, der uns bei starken Regenfällen nicht an der Haltestelle herauslies, sondern uns ein Ende weiter an der Schleuse (Neptun' s Staircase) herauslies damit wir nicht so nass wurden oder die nette Museumsmitarbeiterin des Clan Cameron, die uns einfach einen Kaffee kochte, weil es drausen nasskalt war und Ken Robertson vom Clansmen Centre in Fort Augustus nicht zu vergessen, bei dem ich mein Laptop aufladen konnte und der genau wie ich ein grosser Runrig Fan ist und natürlich Garry mit seiner Familie und seinem Ardgerry B & B in Inverness, der uns mit seinem spontanen Shuttle Service überraschte.
Nicht zu vergessen die vielen unbekannten Helfer, die am Wegesrand ihre Rasenmäher oder Autos abstellten um uns bei unseren Radausflügen zu unterstützen. Mit Sicherheit habe ich hier noch ein paar Beispiele vergessen, aber letztendlich sollte jeder selbst einmal bei einer Schottlandreise diese Gastfreundschaft kennenlernen, die eigentlich meiner Meinung nach, nur noch in meiner Wahlheimat Schweiz erreicht wird: „Entschuldigung, können sie mich eigentlich verstehen, oder soll ich Hochdeutsch sprechen?“ Unglaublich, jedenfalls für mich als Deutscher.
„Wenn Todes Fluss ich überquer'
(Die Zeit wird still kommen),
Bitt' ich im Himmel um nichts mehr
Als ein Highland-Willkommen“

Der sechszehnte Tag


Zurück nach Inverness, dem Ausgangspunkt dieser Schottlandreise. Von Drumnadrochit ist es nur noch ein kurzes Stück über den Loch Ness, dann noch ein kleines Stück Caledonian Canal, die Schleuse Dochgarroch senkt das Schiff zum letzten Mal auf die Höhe von Inverness, noch eine Drehbrücke passiert und ein paar Minuten später liegt das Boot vertäut im Hafen von Caley Cruisers. Die Übergabe der Yacht läuft problemlos, so dass der Rest des Tages für einen Bummel durch Inverness zur Verfügung steht.

Hier vor dem Inverness Castle steht ein Denkmal von Flora MacDonald, die wohl berühmteste Frau Schottlands, verhalf sie doch Bonnie Prince Charlie nach der 1746 verlorenen Schlacht bei Culloden zur Flucht. Obwohl die Engländer damals 30000 Pfund für seine Ergreifung als Belohnung ausgesetzt hatten und viele Highlander wussten, wo sich Bonnie Prince Charlie aufhielt, wurde er jedoch nie verraten.

Aber auch sonst ist diese Stadt, die sich an beiden Seiten des Ness Flusses ausbreitet sehens- und auch hörenswert, denn am Freitag Abend gibt es in fast jedem Pub Lifemusik. Nach einem hervorragenden Mahl im modernen Restaurant „the kitchen“, ist dann noch genügend Zeit um dieses Vergnügen im „Jonny Fox“ und im „Hootananny“ zu geniessen.

Donnerstag, 14. Mai 2009

Der fünfzehnte Tag


In den frühen Morgenstunden starten wir einen erneuten Versuch zu den Falls of Foyers. Die See ist ruhig und so können wir an der alten Hafenanlage anlegen...

"... Wir waren ziemlich die ersten am Land und blickten umher, um des Wasserfalls ansichtig zu werden, dessen Brausen wir bereits vernahmen. Eine Frontansicht, vom Ufer des Sees aus, ist aber nicht möglich, da allerhand vorgeschobene, reich bewaldete Felsblöcke das Bild nach vorn hin verschliessen. Es ist ein grosser Felstopf, in den sich der Strom zunächst ergiesst, dessen Boden ein Loch hat und den Abfluss zum See hin gestattet. Wer also den Wasserfall sehen will, muss die Höhe des Berges erklimmen und sich dort aufstellen, wo die breite Wassermasse in den kochenden Topf hinunterstürzt."

149 Jahre nach dieser eindrücklichen Schilderung ist von einer breiten Wassermasse nichts mehr zu sehen und nur ein klägliches Rinnsal stürzt in die noch immer beeindruckende Tiefe. Heute werden die Wassermassen durch ein in der Nähe befindliches Wasserkraftwerk reguliert. Es muss wirklich ein beeindruckendes Schauspiel gewesen sein, wenn sich 1787 ein anderer Zeitgenosse zu diesen Zeilen hinreissen liess:

"Zeilen über den Fyers-Wasserfall (Nahe Loch Ness)


IN rauhen Wäldern, Hügeln, Heideglut verströmt der Fyers seine moor' ge Flut: Bis voll er auf die Felsenwälle prallt. Wo, durch die Klamm, sein Tosen wiederhallt, Wenn in die Luft hoch Güsse berstend stampfen, Wenn, tief abstürzend, drunten Wogen dampfen, Den Fels hinab das weisse Laken gleisst Und Echos sichtlos' Ohr, entsetzt, zerreisst. Nur trüb in Schwadendunst und steten Schauern Sieht ferne man die graue Höhlung lauern: Noch kämpft der Fluss sich durch die Schlucht mit Wut, Und noch kocht, drunt', im Kessel Schreckenssud-"

Hiernach folgte wieder der Weg zurück in den Ort Drumnadrochit mit den zwei konkurrierenden Nessie Centern und der schon am Vortag besuchten Fiddler's Bar & Restaurant. Hier Hat man nicht nur eine exzellente Whiskyauswahl sondern auch eine hervorragende und empfehlenswerte Küche.

Der vierzehnte Tag


Abschied von Fort Augustus, das nächste Ziel der "Falls of Foyers" musste leider abgebrochen werden, den Loch Ness zeigte sich mal wieder von der unruhigen Seite. So ging es nach Drumnadrochit auf der gegenüberliegenden Seite des Sees mit seinem etwas besser geschützten Hafen.

Abends dann ein kleines Whiskytasting mit unserem Red & Blue im "Fiddler's" von Jon & Karen Beach. Mit dabei auch Jonny McCormick, der für das US Whisky Magazin "Malt Advocate" schreibt und von unserem Schweizer Whisky erst überrascht und dann begeistert war und Jon liess es sich nicht, den Red & Blue mit in sein reichhaltiges Angebot seiner "Sltn Malt Whisky Bar of the Year 2007" aufzunehmen.

Mittwoch, 13. Mai 2009

Der dreizehnte Tag



DA Sommer blitzt auf blüh' nde Höh' n
Und spielt in glashell' n Flüsschen schön-
Komm, lass am lichten Tag uns gehn
Zu den Birken Aberfeldie' s!

Zu den Birken Aberfeldie' s geht es nicht, aber einen wunderbaren Rundkurs durch die Highlands bei Fort Augustus, den Jenkins Park Forest Circuit. Über einen alten Militärpfad geht es hoch hinauf in die Wälder oberhalb des Loch Ness. Wälder die mit einem Teppich ausgelegt sind, einen Teppich aus Moos, so weit das Auge reicht.

Danach noch ein Besuch im ortsansässigen Schleusen Museum mit einer vor sich hindösenden und teilweise schlafenden Museumsleiterin. Hi, hi, sie dachte wohl, ich merk es nicht, nur weil sie vor dem Museumscomputer hockte.

Dann noch schnell einen Haggis bei DJ MacDougall, direkt am Caledonian Canal gelegen, auf Vorrat gekauft und den Abend wieder im "The Bothy" ausklingen lassen. Zu essen gab es dort heute.... HAGGIS!

Der zwölfte Tag...


...beginnt wie der vorangegangene Tag mit viel Sonne. So stoppen wir das Boot an der Cullochy Schleuse und können endlich die mitgeführten Fahrräder zum Einsatz bringen.

Dazu bietet sich der am Caledonian Canal befindliche "The Great Glen Ways", der für Radfahrer wie für Wanderer gleichermassen bestimmte und gut gepflegte Weg an. Dieser führt von Inverness bis nach Fort William.

Wie nehmen nur einen kleinen Teil davon unter die Räder und fahren den Weg bis Fort Augustus und zurück mit dem Rad. Fort Augustus sollte dann später auch das Ziel mit dem Boot sein.

Dieser Abend klingt dann in der "The Bothy" Bar, bei schottischer Livemusik aus. Ken Robertson (Clan Robertson) vom Clansman Center ist auch da und erzählt mir noch traurig, das er einer von vier Schotten in ganz Fort Augustus ist, der noch einen Kilt trägt. Danke für das Guinness, Ken!

Dienstag, 12. Mai 2009

Der elfte Tag

SONNE - endlich Sonne in Schottland! Es geht weiter über den wohl schönsten Teilabschnitt des Canals, Laggan Avenue, Richtung Loch Oich und zum "Well of Seven Heads" Monument, ein Zeichen einer ehemals sehr rauen Kultur und Umgangsweise miteinander - weiter zum Invergarry Castle, ehemaliger Sitz der MacDonalds of Glengarry und damit auch mit dem vorgenannten Monument geschichtlich verbunden.

1663 wurden Alasdair und Ranald MacDonald of Keppoch von ihrem Onkel Alasdair Buidhe of Inverlair umgebracht. Um sie zu rächen, wurde das Haus des Onkels angezündet. Die sieben Männer, die sich im Inneren des Gebäudes befanden, waren somit gezwungen herauszukommen und wurden dann umgebracht. Ihre Köpfe wurden abgetrennt und unterhalb des heutigen Monuments gewaschen, bevor sie dem Chief von Glengarry im Invergarry Castle präsentiert wurden.

Leider ist es heute nur noch eine wegen Baufälligkeit gesperrte Ruine. So lässt man doch lieber einen weiteren schönen Tag in den schottischen Highlands im nahe gelegenen Pub des "The Invergarry Hotel" friedlich ausklingen.

Montag, 11. Mai 2009

Der zehnte Tag


Die Maid, so kess, aus Inverness,
Nicht Lust noch Freude sie mehr find't
Von spät bis früh weint sie statt dess',
Und Tränensalz macht's Aug' ihr blind:


Drumossie Moor, Drumossie's Tag -
Ein Schmerzentag war das für mich!
Denn da verlor den Vater, wert.
Mein Vater und drei Brüder ich.


Ihr Leichentuch, der blut'ge Sand.
Ihr Grab ist grün umwachsen, seht,
Und nahbei ruht der liebste Schatz,
den je ein Frauenaug' erspät.


Nun Pein für dich, du rüder Lord,
Was bist du für ein blut'ger Mann;
Denn manch ein Herz hast du zerstört,
Das nie dir was zu Leid getan!“
So wie in diesem Lied muss es auch einigen Angehörigen vom Clan Cameron ergangen sein, denn auch sie kämpften auf der Seite von Bonnie Prince Charlie für die Unabhängigkeit Schottlands, gegen die Truppen des Herzogs von Cumberland, genannt „The Butcher“.

„Nachdem die Schlacht verloren ging, verlor auch der Clan Cameron sein Hab und Gut und musste es später wieder zurückkaufen“ weiss die nette Museumsleiterin zu berichten. Dabei kochte sie noch einen Kaffee – für uns Fahrradreisende, da uns nach vier Meilen Anfahrt im Regen doch recht kühl war. Auch wieder eine besondere Art uns die schottische Gastfreundschaft zu zeigen.

Das Museum selbst ist sehr interessant, wenn man sich nur etwas für die schottische Geschichte und das „Clanwesen“ interessiert.

Auf einen Tipp der Museumsleiterin geht es hiernach noch zu einem interessanten Moos- und Waldumsäumten Wasserfall an dem Szenen des Films „Rob Roy“ gedreht wurden, dann weiter über das Naturschauspiel „The dark mile“, einer alten Strasse mit einer völlig vermoosten Mauer, die eigentlich „The green mileheissen müsste. Weiter dann zum Loch Lochy und der Gairlochy Schleuse.

Hier noch schnell ein Telefonat mit „The Eagle“, ein Pub & Restaurantschiff, welches an der Laggan Schleuse, am anderen Ende des Loch Lochy liegt, um einen Tisch für heute Abend zu reservieren.
Nach einem wirklich guten Mahl im "The Eagle" gab es noch den einen oder anderen "Absacker" in der originellen Bar des Schiffs - wer gern einen Schweizer Red & Blue Whisky in Schottland trinken möchte, bekommt ihn ab sofort auch hier im "The Eagle". Damit klang ein weiterer schöner und auch etwas regenärmerer Tag in Schottland aus.

Der neunte Tag

Heute heist es Abschied nehmen von Fort William, allerdings nicht ohne die in der Nähe liegende Ben Nevis Destille besucht zu haben. Das Wetter ist, wie auch die letzten Tage konstant - Regen, Regen, Regen.


Also rein in den nächsten Bus und hin zur Whisky Brennerei. Der Besuch war für mich etwas enttäuschend, die Destille entpuppt sich als Fabrik, der man ein Besucherzentrum angehängt hat, weil andere Destillen auch eins haben. Ein lauer Märchenfilm am Anfang, zwar lustig aber ich hätte doch gern mehr Informationen z.B. über die Entstehungsgeschichte der Destille gehört, dann eine etwas emotionslose Führung durch die Fabrikanlage und zum Schluss ein 10jähriger Ben Nevis Single Malt zum verkosten. Wirklich schade, hatte mir etwas mehr versprochen.

Also lieber wieder rauf aufs Schiff, Leinen los und schon begann die für heute kurze Fahrt, die an der Gairlochy Schleuse enden sollte. Den morgen stand das Clan Cameron Museum auf dem Programm.

Freitag, 8. Mai 2009

Der achte Tag

"An einen Haggis


GRUSS deinem Anblick, werter Schatz,
Du grosser Chef des Pudding-Staats!
Hoch über allen ist dein Platz,
Ob Bauch, ob Darm:
Wohl bist du wert' nen Segens-Satz
Lang wie mein Arm.


Wie füllst du schmurgelnd aus den Tiegel,
So hinternrund wie' n ferner Hügel,
Sein Splint könnt',notfalls, einen Flügel
'Ner Mühle stopfen,
Durch deine Por'n rinnt Saft-Gewiegel
Wie Bernsteintropfen.


Der Landsmann, seht, legt's messer bloss
Und trennt dich auf mit einem Stoss,
Dein quell'ndes Inn'res gräbt er los,
'Ner Furche gleich;
Und dann, welch Anblick, glorios,
Warm-dampfend, reich!"

Dies ist der Anfang eines alten Gedichts, das im Original "TO A HAGGIS" heisst und was kann man schon machen, bei diesem Wetter, ausser sich die "inneren" Sehenswürdigkeiten der Gegend anzuschauen, da selbst Grossbritanniens einzige Kabinenseilbahn wegen des Sturms gesperrt wurde. Also bleiben nur noch Museen und Haggis.

In der Nähe von Fort William, im Vorort Corpach, gibt es das für Edelsteinliebhaber interessante Museum "Treasures of the earth" und für die Interessierten an der schottischen Kultur und Geschichte gibt es direkt in Fort William das "West Highland Museum", welches einen guten Einblick in das Leben, vor allem der schottischen "Oberklasse" bietet.

Nach so viel Kultur wird man hungrig und in der nahe gelegenen High Street gibt es eine Menge Restaurants unter anderem das "Tavern Cafe Restaurant", dessen Koch ein leckeres Haggis mit Whiskysahnesosse zubereiten kann.

Donnerstag, 7. Mai 2009

Der siebte Tag

"Am Ausfluss des Kanals in die Meeresbucht liegt Fort William, ein fester Platz, der zu ähnlichem Zweck erbaut wurde wie Fort Augustus und hinsichtlich seiner jetzigen Bedeutung zu denselben Betrachtungen Veranlassung gibt. Der Platz ist jetzt ungleich wichtiger als Hauptstationsort der Dampfschiffart zwischen Inverness und den Häfen der Westküste als durch seine Befestigungen, die sich, im Fall einer ernsten Probe, kaum noch als solche bewähren würden."

Dauerregen im Schottenland, die Strassen von Fort William sind meist leer, wer nicht raus muss bleibt lieber daheim. Aber die Vorräte an Bord werden knapp, also auf zu Tesco dem schottischen Gegenstück zu Aldi & Co.

Bei Tesco sollte man sich auch zum Anfang der Reise eine Prepaid Karte fürs Natel bzw. Handy zulegen und um diese Berichte zu schreiben empfiehlt sich ein Kurzabo bei BT Openzone.

Da sich Fort William als Bergsteiger Zentrum Großbritanniens etablieren will findet man in vielen Outdoor Shops das richtige Regenzubehör und die kleinen Pubs der High Street laden zum aufwärmen ein.

Mittwoch, 6. Mai 2009

Der sechste Tag...

begann so wie der fünfte endete - mit Regen. Er führte vom Loch Oich, weiter durch den Kanalabschnitt mit dem Namen "Laggan Avenue". Dieser Abschnitt hat den Namen auch verdient und er hätte auch doppelt so lang sein dürfen, so wunderschön war es hier, trotz des Regens. Bäume moosbewachsen und mit ihren Ästen bis ins Wasser reichend lassen Gedanken an das Amazonasgebiet aufkommen, die Vegetation ist unglaublich. Dann folgte die Laggan Schleuse und weiter ging es über das Ceann Loch ins Loch Lochy.

"Von der Südwestspitze Loch Lochys bis zur nächsten Meeresbucht (deren der Atlantische Ozean hier unzählige bildet) ist noch eine Strecke von zehn englischen Meilen. Man passiert keinen See mehr, sondern nur die gerade schmale Strasse des Kanals, die durch eine ziemlich reizlose Landschaft läuft."

Diese Beobachtungen aus dem Jahr 1858 decken sich nicht mit den heutigen, jedenfalls nicht mit meinen. Der Kanal ist hier nicht gerade, sondern er schlängelt sich wie eine Schlange und wie ich finde, durch eine sehr abwechslungsreiche und interessante Landschaft bis zu den Treppen Neptun's.
Neptun's Staircase, die Banavie Schleuse mit ihren acht Kammern ist gleichtzeitig auch der Wendepunkt für Charterboote auf dem Caledonian Canal. Abends noch ein kleiner Besuch im nahegelegenen Pub "the Lochy", dessen Wirt mir freundlich anbot mein Laptop in seinem Pub aufzuladen. Zum Dank erhielt auch er einen unserer Red & Blue Whiskies. So ging ein weiterer wunderbarer Tag in "meinen" Highlands zu Ende.

Der fünfte Tag


"Der Kaledonische Kanal ist eine Anlage nach Art des berühmten Trollhätta-Kanals, der in ähnlicher Weise wie der letztgenannte den Bottnischen Meerbusen mit dem Kattegaat verbindet, so seinerseits die Verbindung zwischen der Nordsee und dem Atlantischen Ozean unterhält. Er ist sechzig englische Meilen lang, wovon siebenunddreissig Meilen auf natürliche Wasserstrassen (Seen und Flüsse), dreiundzwanzig aber auf den eigentlichen Kanal kommen. Ob er der Hoffnung entspricht, die man seinerzeit an ihn geknüpft hat, ist eine Frage, die ich schon an anderer Stelle verneint habe. Der ziemlich in der Mitte gelegene Loch Oich (richtiger das Platteau, auf dem er liegt) bezeichnet die Wasserscheide zwischen der Nordsee und dem Atlantischen Ozean."

...und dieser Loch Oich, der von einem 1819 geborenen Landsmann von mir so treffend beschrieben wurde, ist das heutige Tagesziel, wobei sich Schottland heute von seiner "abwechslungsreichen" Seite zeigte.

Gestern Sonne heute Dauerregen. Egal, es ging weiter Richtung Loch Oich und dem Great Glen Water Park, dem Tagesziel.
Wenn man "Flight of five", die Schleuse mit den fünf Schleusenkammern hinter sich hat, weiss man wie man sich in einer Schleuse verhalten sollte - vor allem immer die Ruhe bewahren.
Weiter ging es über den Caledonian Canal mit den Schleusen Kytra und Cullochy, dessen Schleusenwärter sich sehr über den Red & Blue" Whisky freute, in den Loch Oich.
Mit diesem kleinen idyllischem See, mit seinem pechschwarz aussehendem Wasser, ist heute das Tagesziel erreicht.

Montag, 4. Mai 2009

Der vierte Tag



Die Highlands zeigten sich von ihrer besten Seite - Sonne in Alba! Auch Loch Ness zeigte sich mit einer ruhigen See dem Reisenden wohlgesonnen. Es ging zügig voran, nur Nessie zeigte sich wieder nicht - noch nicht. Nach drei Stunden war das Tagesziel Fort Augustus am Ende des Loch Ness erreicht.

Spätestens hier trifft der Reisende unweigerlich auf Nessie - hundertfach. In pink, in grün, 10 cm gross aber auch erhältlich mit grösseren Massstäben und mit Mütze!

Wie gut dass es hier noch andere sehenswerte Dinge gibt, zum Beispiel die Abtei von Fort Augustus ist von aussen bemerkenswert, sie erinnert irgendwie an die Harry Potter Geschichten.
Oder "The Clansman Center", zwar auch sehr touristisch aber man bekommt einen guten Einblick in die, mit unter auch sehr blutige Vergangenheit der Schotten. Auch Runrig Fans kommen hier auf ihre Kosten, denn weit über 50% der im Shop erhältlichen CD's stammen von dieser in Schottland sehr populären Gruppe. Mit etwas Glück, wenn das Center schwach besucht ist, lernt man auch hier das Besondere der schottischen Gastfreundschaft kennen. Schotten nehmen sich Zeit für persönliche Gespräche, nicht irgendeine aufgesetzte Freundlichkeit, nein, es war sehr persönlich und man konnte den Eindruck gewinnen, das man einen alten Freund wiedergefunden hatte. Um so grösser war dann die Überraschung als ich ihm ein Fläschchen Red & Blue Whisky überreichte. Ungläubiges Staunen über einen Schweizer Whisky mit Schottischem Wasser.

Abends noch einen leckeres Mahl, zum ersten Mal auf dieser Reise gibt es Haggis, das Nationalgericht, einen kleinen Whisky darüber, dann rutscht er auch besser in den Magen herunter. So verging auch dieser Tag wie im Flug.