Dienstag, 20. Dezember 2011

"Was dazu gehört...

...ist Wasser, Getreide und Hefe". So steht es in vielen Büchern, wenn es um die Whiskyherstellung geht. Beim Schottischen Single Malt, wie auch beim Säntis Malt reduziert sich die Auswahl des Getreides auf Gerste, genauer gesagt auf gemälzte Gerste. Wie man in der einschlägigen Literatur lesen kann, erhielt man um das Jahr 1900 herum aus einer Tonne Gerstenmalz etwa 300 Liter Alkohol. Heute gewinnt man aus Hochleistungssorten bis zu 500 Liter Alkohol, was natürlich für eine Destillerie wirtschaftliche Vorteile hat. Jedoch gibt es auch Whiskyproduzenten, wie Bruichladdich und Benromach, die sich mit ca. 400 Litern Alkohol je Tonne Gerstenmalz begnügen, da sie die Bio Gerste Chalice verwenden. Ob dies sich im Endeffekt rechnet, entscheidet letztendlich der Verbraucher durch seinen Kauf, den entscheidend ist immer der persönliche Geschmack.

Als im Juni des vergangenen Jahres das Quöllfrisch der Brauerei Locher von 340 eingereichten Bierproben, bei den Asia Beer Awards in Singapur als "Bestes International Lager" ausgezeichnet wurde, fragte ich Karl Locher, welche Gerstensorte er eigentlich für seinen Whisky benutzt. Die Antwort viel damals etwas knapp aus: "...die gleiche Sorte, die ich auch für mein Bier verwende, denn ich habe ein sehr gutes Bier. Warum sollte ich für meinen Whisky also eine andere Sorte verwenden, wenn ich doch auch einen guten Whisky machen möchte?"

In einer kleinen Informationsbroschüre der Brauerei erfährt der Leser, dass "Als erste Brauerei der Schweiz holte die Brauerei Locher AG 1996 den kommerziellen Anbau von Braugerste in die Schweiz zurück...". In dieser Broschüre lernt man dann auch namentlich die Bergbauern kennen, die für ein Teil "Was dazu gehört", verantwortlich sind. Nicht ohne Grund gewann der Säntis Malt schon zwei Blindtastings gegen hervorragende Schottische Single Malts.

Die Broschüre erhält man übrigens im Besucherzentrum "Brauqöll Appenzell", das noch bis Ende Dezember jeweils von Dienstag bis Samstag 10.00-12.15 und 13.00-16.00 Uhr geöffnet hat.

Vom 31. Dezember 2011 bis 13. Februar 2012 bleibt das «Brauquöll Appenzell» für Einzelbesucher geschlossen. Gruppen werden aber in dieser Zeit auf Anfrage gerne empfangen.

Kleine Anmerkung zum Schluss: Aus einer Tonne "Locherschen Gerstenmalzes" gewinnt man ca. 312 Liter Alkohol, der dann zum grossen Teil in 60 - 120 Jahre alten Holzbierfässern zum Säntis Malt heranreift.
Das Besucherzentrum "Brauquöll Appenzell"

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Der Säntis Malt kommt nach Deutschland

...eine Idee ist, den Säntis Malt in Deutschland bekannt zu machen. Dies ist kein konkretes Projekt - aber was meinst Du dazu?“
Ja, das ist mein Ding“, war mein erster Gedanke. Also setzte ich mich hin und schrieb auf, was mir so alles durch den Kopf schoss.
Dann arbeite mir einen detaillierten Plan aus, wenn er mir gefällt, dann gebe ich dir sechs Monate Zeit, den Säntis Malt in Deutschland zu präsentieren – danach sehen wir weiter.“ So in etwa waren die Worte von Karl Locher, Mitinhaber und Mitglied der Geschäftsleitung der Brauerei Locher AG, zu meinen ersten Vorschlägen.
Also machte ich mich an die Arbeit und blickte erst einmal auf die Spirituosen Messen im Frühjahr. Da mir die deutsche Messelandschaft recht unbekannt war, holte ich mir den Rat ein paar guter Freunde aus der Branche: 
Klein und nett, ca. 500 Besucher“, „Mit dem Veranstalter nicht wieder! ca. 600 Besucher (wenn's denn soviel waren)“, „Macht Spass und wächst, ca. 1000 Besucher“, „Die Freakshow halt. Da trifft sich Whisky Europa, die Maltheads, Rucksackträger und Anoraks... aber da sehe ich kaum Raum für Schweizer Whisky, ca. 4.000 Besucher“   
...so lauteten einige der Kommentare, persönlich freuten mich Kommentare wie „Willkommen im Wanderzirkus“ natürlich besonders. Ja, man sieht sich öfters, nicht nur ein- bis zweimal im Jahr bei einem Tasting. München, Hamburg, Radebeul und Limburg heissen die Treffpunkte 2012, wo ich die Gelegenheit habe, den Appenzeller Säntis Malt, der gerade zur „Switzerland's Best Whisky Distillery“ ausgezeichneten Brauerei Locher AG, vorzustellen.
Hier im Blog werde ich in unregelmässigen Abständen etwas mehr über diesen Whisky und den Menschen hinter dem Säntis Malt erzählen.
Apropos Säntis, Wikipedia schreibt dazu folgendes:
Der Säntis ist mit 2'501,9 m ü.M. der höchste Berg im Alpstein (Ostschweiz). Durch die exponierte, nördlich vorgelagerte Lage des Alpsteins ist der Berg eine von weither sichtbare Landmarke. So gibt es auch im Schwarzwald Häuser mit dem Namen Säntisblick. Vom Säntisgipfel aus kann man in sechs verschiedene Länder sehen: Schweiz, Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Frankreich und Italien.