Samstag, 16. Mai 2009

Der letzte Tag in Schottland


Lebwohl an die Highlands, Lebwohl Land im Nord,
Geburts-Statt des Mutes, von Würde der Ort;
Wo immer ich wand' re, wohin' s mich auch trieb,
Die Hügel der Highlands halt immer ich lieb.“
Lebwohl muss nun leider auch ich zu meinen geliebten Highlands sagen - letzter Tag in Schottland, leider. Was war nun das Schönste dieser Reise? So abenteuerlich wie sie meine beiden oft zitierten erlebt hatten war sie sicher nicht, aber dafür entschädigt diese einmalige Landschaftkulisse und diese fast unschlagbare Gastfreundschaft.
Da war der Busfahrer in Fort William, der uns bei starken Regenfällen nicht an der Haltestelle herauslies, sondern uns ein Ende weiter an der Schleuse (Neptun' s Staircase) herauslies damit wir nicht so nass wurden oder die nette Museumsmitarbeiterin des Clan Cameron, die uns einfach einen Kaffee kochte, weil es drausen nasskalt war und Ken Robertson vom Clansmen Centre in Fort Augustus nicht zu vergessen, bei dem ich mein Laptop aufladen konnte und der genau wie ich ein grosser Runrig Fan ist und natürlich Garry mit seiner Familie und seinem Ardgerry B & B in Inverness, der uns mit seinem spontanen Shuttle Service überraschte.
Nicht zu vergessen die vielen unbekannten Helfer, die am Wegesrand ihre Rasenmäher oder Autos abstellten um uns bei unseren Radausflügen zu unterstützen. Mit Sicherheit habe ich hier noch ein paar Beispiele vergessen, aber letztendlich sollte jeder selbst einmal bei einer Schottlandreise diese Gastfreundschaft kennenlernen, die eigentlich meiner Meinung nach, nur noch in meiner Wahlheimat Schweiz erreicht wird: „Entschuldigung, können sie mich eigentlich verstehen, oder soll ich Hochdeutsch sprechen?“ Unglaublich, jedenfalls für mich als Deutscher.
„Wenn Todes Fluss ich überquer'
(Die Zeit wird still kommen),
Bitt' ich im Himmel um nichts mehr
Als ein Highland-Willkommen“

Der sechszehnte Tag


Zurück nach Inverness, dem Ausgangspunkt dieser Schottlandreise. Von Drumnadrochit ist es nur noch ein kurzes Stück über den Loch Ness, dann noch ein kleines Stück Caledonian Canal, die Schleuse Dochgarroch senkt das Schiff zum letzten Mal auf die Höhe von Inverness, noch eine Drehbrücke passiert und ein paar Minuten später liegt das Boot vertäut im Hafen von Caley Cruisers. Die Übergabe der Yacht läuft problemlos, so dass der Rest des Tages für einen Bummel durch Inverness zur Verfügung steht.

Hier vor dem Inverness Castle steht ein Denkmal von Flora MacDonald, die wohl berühmteste Frau Schottlands, verhalf sie doch Bonnie Prince Charlie nach der 1746 verlorenen Schlacht bei Culloden zur Flucht. Obwohl die Engländer damals 30000 Pfund für seine Ergreifung als Belohnung ausgesetzt hatten und viele Highlander wussten, wo sich Bonnie Prince Charlie aufhielt, wurde er jedoch nie verraten.

Aber auch sonst ist diese Stadt, die sich an beiden Seiten des Ness Flusses ausbreitet sehens- und auch hörenswert, denn am Freitag Abend gibt es in fast jedem Pub Lifemusik. Nach einem hervorragenden Mahl im modernen Restaurant „the kitchen“, ist dann noch genügend Zeit um dieses Vergnügen im „Jonny Fox“ und im „Hootananny“ zu geniessen.

Donnerstag, 14. Mai 2009

Der fünfzehnte Tag


In den frühen Morgenstunden starten wir einen erneuten Versuch zu den Falls of Foyers. Die See ist ruhig und so können wir an der alten Hafenanlage anlegen...

"... Wir waren ziemlich die ersten am Land und blickten umher, um des Wasserfalls ansichtig zu werden, dessen Brausen wir bereits vernahmen. Eine Frontansicht, vom Ufer des Sees aus, ist aber nicht möglich, da allerhand vorgeschobene, reich bewaldete Felsblöcke das Bild nach vorn hin verschliessen. Es ist ein grosser Felstopf, in den sich der Strom zunächst ergiesst, dessen Boden ein Loch hat und den Abfluss zum See hin gestattet. Wer also den Wasserfall sehen will, muss die Höhe des Berges erklimmen und sich dort aufstellen, wo die breite Wassermasse in den kochenden Topf hinunterstürzt."

149 Jahre nach dieser eindrücklichen Schilderung ist von einer breiten Wassermasse nichts mehr zu sehen und nur ein klägliches Rinnsal stürzt in die noch immer beeindruckende Tiefe. Heute werden die Wassermassen durch ein in der Nähe befindliches Wasserkraftwerk reguliert. Es muss wirklich ein beeindruckendes Schauspiel gewesen sein, wenn sich 1787 ein anderer Zeitgenosse zu diesen Zeilen hinreissen liess:

"Zeilen über den Fyers-Wasserfall (Nahe Loch Ness)


IN rauhen Wäldern, Hügeln, Heideglut verströmt der Fyers seine moor' ge Flut: Bis voll er auf die Felsenwälle prallt. Wo, durch die Klamm, sein Tosen wiederhallt, Wenn in die Luft hoch Güsse berstend stampfen, Wenn, tief abstürzend, drunten Wogen dampfen, Den Fels hinab das weisse Laken gleisst Und Echos sichtlos' Ohr, entsetzt, zerreisst. Nur trüb in Schwadendunst und steten Schauern Sieht ferne man die graue Höhlung lauern: Noch kämpft der Fluss sich durch die Schlucht mit Wut, Und noch kocht, drunt', im Kessel Schreckenssud-"

Hiernach folgte wieder der Weg zurück in den Ort Drumnadrochit mit den zwei konkurrierenden Nessie Centern und der schon am Vortag besuchten Fiddler's Bar & Restaurant. Hier Hat man nicht nur eine exzellente Whiskyauswahl sondern auch eine hervorragende und empfehlenswerte Küche.

Der vierzehnte Tag


Abschied von Fort Augustus, das nächste Ziel der "Falls of Foyers" musste leider abgebrochen werden, den Loch Ness zeigte sich mal wieder von der unruhigen Seite. So ging es nach Drumnadrochit auf der gegenüberliegenden Seite des Sees mit seinem etwas besser geschützten Hafen.

Abends dann ein kleines Whiskytasting mit unserem Red & Blue im "Fiddler's" von Jon & Karen Beach. Mit dabei auch Jonny McCormick, der für das US Whisky Magazin "Malt Advocate" schreibt und von unserem Schweizer Whisky erst überrascht und dann begeistert war und Jon liess es sich nicht, den Red & Blue mit in sein reichhaltiges Angebot seiner "Sltn Malt Whisky Bar of the Year 2007" aufzunehmen.

Mittwoch, 13. Mai 2009

Der dreizehnte Tag



DA Sommer blitzt auf blüh' nde Höh' n
Und spielt in glashell' n Flüsschen schön-
Komm, lass am lichten Tag uns gehn
Zu den Birken Aberfeldie' s!

Zu den Birken Aberfeldie' s geht es nicht, aber einen wunderbaren Rundkurs durch die Highlands bei Fort Augustus, den Jenkins Park Forest Circuit. Über einen alten Militärpfad geht es hoch hinauf in die Wälder oberhalb des Loch Ness. Wälder die mit einem Teppich ausgelegt sind, einen Teppich aus Moos, so weit das Auge reicht.

Danach noch ein Besuch im ortsansässigen Schleusen Museum mit einer vor sich hindösenden und teilweise schlafenden Museumsleiterin. Hi, hi, sie dachte wohl, ich merk es nicht, nur weil sie vor dem Museumscomputer hockte.

Dann noch schnell einen Haggis bei DJ MacDougall, direkt am Caledonian Canal gelegen, auf Vorrat gekauft und den Abend wieder im "The Bothy" ausklingen lassen. Zu essen gab es dort heute.... HAGGIS!

Der zwölfte Tag...


...beginnt wie der vorangegangene Tag mit viel Sonne. So stoppen wir das Boot an der Cullochy Schleuse und können endlich die mitgeführten Fahrräder zum Einsatz bringen.

Dazu bietet sich der am Caledonian Canal befindliche "The Great Glen Ways", der für Radfahrer wie für Wanderer gleichermassen bestimmte und gut gepflegte Weg an. Dieser führt von Inverness bis nach Fort William.

Wie nehmen nur einen kleinen Teil davon unter die Räder und fahren den Weg bis Fort Augustus und zurück mit dem Rad. Fort Augustus sollte dann später auch das Ziel mit dem Boot sein.

Dieser Abend klingt dann in der "The Bothy" Bar, bei schottischer Livemusik aus. Ken Robertson (Clan Robertson) vom Clansman Center ist auch da und erzählt mir noch traurig, das er einer von vier Schotten in ganz Fort Augustus ist, der noch einen Kilt trägt. Danke für das Guinness, Ken!

Dienstag, 12. Mai 2009

Der elfte Tag

SONNE - endlich Sonne in Schottland! Es geht weiter über den wohl schönsten Teilabschnitt des Canals, Laggan Avenue, Richtung Loch Oich und zum "Well of Seven Heads" Monument, ein Zeichen einer ehemals sehr rauen Kultur und Umgangsweise miteinander - weiter zum Invergarry Castle, ehemaliger Sitz der MacDonalds of Glengarry und damit auch mit dem vorgenannten Monument geschichtlich verbunden.

1663 wurden Alasdair und Ranald MacDonald of Keppoch von ihrem Onkel Alasdair Buidhe of Inverlair umgebracht. Um sie zu rächen, wurde das Haus des Onkels angezündet. Die sieben Männer, die sich im Inneren des Gebäudes befanden, waren somit gezwungen herauszukommen und wurden dann umgebracht. Ihre Köpfe wurden abgetrennt und unterhalb des heutigen Monuments gewaschen, bevor sie dem Chief von Glengarry im Invergarry Castle präsentiert wurden.

Leider ist es heute nur noch eine wegen Baufälligkeit gesperrte Ruine. So lässt man doch lieber einen weiteren schönen Tag in den schottischen Highlands im nahe gelegenen Pub des "The Invergarry Hotel" friedlich ausklingen.

Montag, 11. Mai 2009

Der zehnte Tag


Die Maid, so kess, aus Inverness,
Nicht Lust noch Freude sie mehr find't
Von spät bis früh weint sie statt dess',
Und Tränensalz macht's Aug' ihr blind:


Drumossie Moor, Drumossie's Tag -
Ein Schmerzentag war das für mich!
Denn da verlor den Vater, wert.
Mein Vater und drei Brüder ich.


Ihr Leichentuch, der blut'ge Sand.
Ihr Grab ist grün umwachsen, seht,
Und nahbei ruht der liebste Schatz,
den je ein Frauenaug' erspät.


Nun Pein für dich, du rüder Lord,
Was bist du für ein blut'ger Mann;
Denn manch ein Herz hast du zerstört,
Das nie dir was zu Leid getan!“
So wie in diesem Lied muss es auch einigen Angehörigen vom Clan Cameron ergangen sein, denn auch sie kämpften auf der Seite von Bonnie Prince Charlie für die Unabhängigkeit Schottlands, gegen die Truppen des Herzogs von Cumberland, genannt „The Butcher“.

„Nachdem die Schlacht verloren ging, verlor auch der Clan Cameron sein Hab und Gut und musste es später wieder zurückkaufen“ weiss die nette Museumsleiterin zu berichten. Dabei kochte sie noch einen Kaffee – für uns Fahrradreisende, da uns nach vier Meilen Anfahrt im Regen doch recht kühl war. Auch wieder eine besondere Art uns die schottische Gastfreundschaft zu zeigen.

Das Museum selbst ist sehr interessant, wenn man sich nur etwas für die schottische Geschichte und das „Clanwesen“ interessiert.

Auf einen Tipp der Museumsleiterin geht es hiernach noch zu einem interessanten Moos- und Waldumsäumten Wasserfall an dem Szenen des Films „Rob Roy“ gedreht wurden, dann weiter über das Naturschauspiel „The dark mile“, einer alten Strasse mit einer völlig vermoosten Mauer, die eigentlich „The green mileheissen müsste. Weiter dann zum Loch Lochy und der Gairlochy Schleuse.

Hier noch schnell ein Telefonat mit „The Eagle“, ein Pub & Restaurantschiff, welches an der Laggan Schleuse, am anderen Ende des Loch Lochy liegt, um einen Tisch für heute Abend zu reservieren.
Nach einem wirklich guten Mahl im "The Eagle" gab es noch den einen oder anderen "Absacker" in der originellen Bar des Schiffs - wer gern einen Schweizer Red & Blue Whisky in Schottland trinken möchte, bekommt ihn ab sofort auch hier im "The Eagle". Damit klang ein weiterer schöner und auch etwas regenärmerer Tag in Schottland aus.

Der neunte Tag

Heute heist es Abschied nehmen von Fort William, allerdings nicht ohne die in der Nähe liegende Ben Nevis Destille besucht zu haben. Das Wetter ist, wie auch die letzten Tage konstant - Regen, Regen, Regen.


Also rein in den nächsten Bus und hin zur Whisky Brennerei. Der Besuch war für mich etwas enttäuschend, die Destille entpuppt sich als Fabrik, der man ein Besucherzentrum angehängt hat, weil andere Destillen auch eins haben. Ein lauer Märchenfilm am Anfang, zwar lustig aber ich hätte doch gern mehr Informationen z.B. über die Entstehungsgeschichte der Destille gehört, dann eine etwas emotionslose Führung durch die Fabrikanlage und zum Schluss ein 10jähriger Ben Nevis Single Malt zum verkosten. Wirklich schade, hatte mir etwas mehr versprochen.

Also lieber wieder rauf aufs Schiff, Leinen los und schon begann die für heute kurze Fahrt, die an der Gairlochy Schleuse enden sollte. Den morgen stand das Clan Cameron Museum auf dem Programm.

Freitag, 8. Mai 2009

Der achte Tag

"An einen Haggis


GRUSS deinem Anblick, werter Schatz,
Du grosser Chef des Pudding-Staats!
Hoch über allen ist dein Platz,
Ob Bauch, ob Darm:
Wohl bist du wert' nen Segens-Satz
Lang wie mein Arm.


Wie füllst du schmurgelnd aus den Tiegel,
So hinternrund wie' n ferner Hügel,
Sein Splint könnt',notfalls, einen Flügel
'Ner Mühle stopfen,
Durch deine Por'n rinnt Saft-Gewiegel
Wie Bernsteintropfen.


Der Landsmann, seht, legt's messer bloss
Und trennt dich auf mit einem Stoss,
Dein quell'ndes Inn'res gräbt er los,
'Ner Furche gleich;
Und dann, welch Anblick, glorios,
Warm-dampfend, reich!"

Dies ist der Anfang eines alten Gedichts, das im Original "TO A HAGGIS" heisst und was kann man schon machen, bei diesem Wetter, ausser sich die "inneren" Sehenswürdigkeiten der Gegend anzuschauen, da selbst Grossbritanniens einzige Kabinenseilbahn wegen des Sturms gesperrt wurde. Also bleiben nur noch Museen und Haggis.

In der Nähe von Fort William, im Vorort Corpach, gibt es das für Edelsteinliebhaber interessante Museum "Treasures of the earth" und für die Interessierten an der schottischen Kultur und Geschichte gibt es direkt in Fort William das "West Highland Museum", welches einen guten Einblick in das Leben, vor allem der schottischen "Oberklasse" bietet.

Nach so viel Kultur wird man hungrig und in der nahe gelegenen High Street gibt es eine Menge Restaurants unter anderem das "Tavern Cafe Restaurant", dessen Koch ein leckeres Haggis mit Whiskysahnesosse zubereiten kann.

Donnerstag, 7. Mai 2009

Der siebte Tag

"Am Ausfluss des Kanals in die Meeresbucht liegt Fort William, ein fester Platz, der zu ähnlichem Zweck erbaut wurde wie Fort Augustus und hinsichtlich seiner jetzigen Bedeutung zu denselben Betrachtungen Veranlassung gibt. Der Platz ist jetzt ungleich wichtiger als Hauptstationsort der Dampfschiffart zwischen Inverness und den Häfen der Westküste als durch seine Befestigungen, die sich, im Fall einer ernsten Probe, kaum noch als solche bewähren würden."

Dauerregen im Schottenland, die Strassen von Fort William sind meist leer, wer nicht raus muss bleibt lieber daheim. Aber die Vorräte an Bord werden knapp, also auf zu Tesco dem schottischen Gegenstück zu Aldi & Co.

Bei Tesco sollte man sich auch zum Anfang der Reise eine Prepaid Karte fürs Natel bzw. Handy zulegen und um diese Berichte zu schreiben empfiehlt sich ein Kurzabo bei BT Openzone.

Da sich Fort William als Bergsteiger Zentrum Großbritanniens etablieren will findet man in vielen Outdoor Shops das richtige Regenzubehör und die kleinen Pubs der High Street laden zum aufwärmen ein.

Mittwoch, 6. Mai 2009

Der sechste Tag...

begann so wie der fünfte endete - mit Regen. Er führte vom Loch Oich, weiter durch den Kanalabschnitt mit dem Namen "Laggan Avenue". Dieser Abschnitt hat den Namen auch verdient und er hätte auch doppelt so lang sein dürfen, so wunderschön war es hier, trotz des Regens. Bäume moosbewachsen und mit ihren Ästen bis ins Wasser reichend lassen Gedanken an das Amazonasgebiet aufkommen, die Vegetation ist unglaublich. Dann folgte die Laggan Schleuse und weiter ging es über das Ceann Loch ins Loch Lochy.

"Von der Südwestspitze Loch Lochys bis zur nächsten Meeresbucht (deren der Atlantische Ozean hier unzählige bildet) ist noch eine Strecke von zehn englischen Meilen. Man passiert keinen See mehr, sondern nur die gerade schmale Strasse des Kanals, die durch eine ziemlich reizlose Landschaft läuft."

Diese Beobachtungen aus dem Jahr 1858 decken sich nicht mit den heutigen, jedenfalls nicht mit meinen. Der Kanal ist hier nicht gerade, sondern er schlängelt sich wie eine Schlange und wie ich finde, durch eine sehr abwechslungsreiche und interessante Landschaft bis zu den Treppen Neptun's.
Neptun's Staircase, die Banavie Schleuse mit ihren acht Kammern ist gleichtzeitig auch der Wendepunkt für Charterboote auf dem Caledonian Canal. Abends noch ein kleiner Besuch im nahegelegenen Pub "the Lochy", dessen Wirt mir freundlich anbot mein Laptop in seinem Pub aufzuladen. Zum Dank erhielt auch er einen unserer Red & Blue Whiskies. So ging ein weiterer wunderbarer Tag in "meinen" Highlands zu Ende.

Der fünfte Tag


"Der Kaledonische Kanal ist eine Anlage nach Art des berühmten Trollhätta-Kanals, der in ähnlicher Weise wie der letztgenannte den Bottnischen Meerbusen mit dem Kattegaat verbindet, so seinerseits die Verbindung zwischen der Nordsee und dem Atlantischen Ozean unterhält. Er ist sechzig englische Meilen lang, wovon siebenunddreissig Meilen auf natürliche Wasserstrassen (Seen und Flüsse), dreiundzwanzig aber auf den eigentlichen Kanal kommen. Ob er der Hoffnung entspricht, die man seinerzeit an ihn geknüpft hat, ist eine Frage, die ich schon an anderer Stelle verneint habe. Der ziemlich in der Mitte gelegene Loch Oich (richtiger das Platteau, auf dem er liegt) bezeichnet die Wasserscheide zwischen der Nordsee und dem Atlantischen Ozean."

...und dieser Loch Oich, der von einem 1819 geborenen Landsmann von mir so treffend beschrieben wurde, ist das heutige Tagesziel, wobei sich Schottland heute von seiner "abwechslungsreichen" Seite zeigte.

Gestern Sonne heute Dauerregen. Egal, es ging weiter Richtung Loch Oich und dem Great Glen Water Park, dem Tagesziel.
Wenn man "Flight of five", die Schleuse mit den fünf Schleusenkammern hinter sich hat, weiss man wie man sich in einer Schleuse verhalten sollte - vor allem immer die Ruhe bewahren.
Weiter ging es über den Caledonian Canal mit den Schleusen Kytra und Cullochy, dessen Schleusenwärter sich sehr über den Red & Blue" Whisky freute, in den Loch Oich.
Mit diesem kleinen idyllischem See, mit seinem pechschwarz aussehendem Wasser, ist heute das Tagesziel erreicht.

Montag, 4. Mai 2009

Der vierte Tag



Die Highlands zeigten sich von ihrer besten Seite - Sonne in Alba! Auch Loch Ness zeigte sich mit einer ruhigen See dem Reisenden wohlgesonnen. Es ging zügig voran, nur Nessie zeigte sich wieder nicht - noch nicht. Nach drei Stunden war das Tagesziel Fort Augustus am Ende des Loch Ness erreicht.

Spätestens hier trifft der Reisende unweigerlich auf Nessie - hundertfach. In pink, in grün, 10 cm gross aber auch erhältlich mit grösseren Massstäben und mit Mütze!

Wie gut dass es hier noch andere sehenswerte Dinge gibt, zum Beispiel die Abtei von Fort Augustus ist von aussen bemerkenswert, sie erinnert irgendwie an die Harry Potter Geschichten.
Oder "The Clansman Center", zwar auch sehr touristisch aber man bekommt einen guten Einblick in die, mit unter auch sehr blutige Vergangenheit der Schotten. Auch Runrig Fans kommen hier auf ihre Kosten, denn weit über 50% der im Shop erhältlichen CD's stammen von dieser in Schottland sehr populären Gruppe. Mit etwas Glück, wenn das Center schwach besucht ist, lernt man auch hier das Besondere der schottischen Gastfreundschaft kennen. Schotten nehmen sich Zeit für persönliche Gespräche, nicht irgendeine aufgesetzte Freundlichkeit, nein, es war sehr persönlich und man konnte den Eindruck gewinnen, das man einen alten Freund wiedergefunden hatte. Um so grösser war dann die Überraschung als ich ihm ein Fläschchen Red & Blue Whisky überreichte. Ungläubiges Staunen über einen Schweizer Whisky mit Schottischem Wasser.

Abends noch einen leckeres Mahl, zum ersten Mal auf dieser Reise gibt es Haggis, das Nationalgericht, einen kleinen Whisky darüber, dann rutscht er auch besser in den Magen herunter. So verging auch dieser Tag wie im Flug.

Der dritte Tag



Mein Herz 'st in den Highlands, mein Herz ist nicht hier;
Mein Herz 'st in den Highlands, jagt wildes Getier;
Macht Jagd auf das Rotwild und spürt nach dem Reh;
Mein Herz 'st in den Highlands, wo immer ich geh.
Das einzige was hier heute wild war, war nicht das Getier, sondern das Wasser des Loch Ness. Dunkelbraun zeigten sich die Wellen, aber von Nessie war nichts zu sehen – wie denn auch bei dieser Farbe des Wassers. So war dann heute auch früher Schluss mit der Fahrt, gleich in der Nähe von Urquhart Castle. Nicht weit von dem kleinen Ort Drumnadrochit entfernt, das gleich mit zwei Nessie Zentren aufwartet. Besucht wurde keines von beiden, aber Urquhart Castle ist einen kleinen Abstecher wert und wenn man nicht selbst die alten Mauern bewundern will, so lohnt sich doch der Blick von der Strasse aus die oberhalb des Castle verläuft. Im Vordergrund der blühende Ginster, die Burg, darunter Loch Ness und im Hintergrund die Highlands.
Mein Herz' st in den Highlands...

Samstag, 2. Mai 2009

Der zweite Tag




Die Strapazen am Tage vorher hatten uns einen langen und festen Schlaf eingetragen. Die Frühstücksstunde war längst vorüber, als wir im grossen Speisesaal des Union-Hotels zu Inverness erschienen, um unser Breakfast einzunehmen.
Ich weis nicht ob es dieses Hotel in Inverness noch gibt, aber es gibt eine Menge B&B's in Inverness, eins davon, das „Ardgarry“ in der Fairfield Road, kann ich wärmstens empfehlen, es wird mit viel Liebe von der Familie Clark geführt. Vielen Dank an Georg für seinen tollen Shuttle Service.
Nach einem reichhaltigen Frühstück hiess es Lebensmittel einkaufen, es gibt eine Vielzahl Discounter in Inverness, darunter auch die beiden Grossen aus meiner alten Heimat Deutschland.
Alles muss nur noch auf das Schiff, welches bei Caley Cruisers gechartert wurde, verstaut werden und schon konnte es nach einer kurzen Einweisung losgehen.
Die erste Etappe führte nach Dochgarroch durch eine farbenfrohe schottische Landschaft, der Ginster blüht zu dieser Jahreszeit überall und ein Bagpiper lies am Abend einen wundervollen Tag ausklingen.
Schottland, wie habe ich dich vermisst...

Freitag, 1. Mai 2009

Reise nach Alba (gälisch für Schottland)


„Nach Schottland also!“ Die Koffer waren gepackt, die Billets gelöst, und als der Spätzug sich endlich in Bewegung setzte und majestätisch aus der Halle des Kings-Cross-Bahnhofes hinausglitt, überlief es mich ähnlich wie vierzehn Jahre früher, wo es zum ersten Male für mich hiess: „Nach England!“
So reiste man 1858 – heute ist die Reise nicht mehr so spektakulär. Flug von Zürich nach London und dann weiter mit einer Turboprop nach Inverness. Die Sicht aus dem Zug war mit Sicherheit auch besser, denn ich sehe leider nichts ausser einer geschlossenen Wolkendecke. Aber ich freue mich auf Schottland, die Menschen, die wunderbaren Landschaften, Haggis und natürlich Whisky. Eine besondere Leidenschaft die ich mir mit meinem Bruder teile.
Im Gegensatz zu mir kommt er mit dem Auto nach Schottland – per Fähre Amsterdam – Newcastle. Im Kofferraum des Wagens Schweizer Single Malt „SWBOE Swiss Highland Whisky Red & Blue“. Den möchten wir in Schottland in kleinen, mit Wachs versiegelten Probierflaschen verschenken, oder besser, jedenfalls zum Teil zurückbringen. Den das Quellwasser, mit dem er auf Trinkstärke gebracht wurde, stammt aus Schottland.
Ich möchte aber in den nächsten Tagen nicht zuviel über unseren Whisky schreiben sondern vielmehr über „mein“ Schottland schreiben. Eine Reise die in vierzehn Tagen über den Caledonian Canal von Inverness nach Fort Williams und zurück führen wird.

Inverness, die Hauptstadt der Highlands ist immer wieder eine Reise wert. Gut essen kann man im „The mustard seed“ in der Fraser Street, den (oder die) Absacker kann man dann ein paar Schritte weiter im „Hootananny“ in der Church St. einnehmen.