Sonntag, 29. November 2009

Kleiner Nachtrag



Wieder zurück in der Schweiz, ich war richtig froh, dass das Wetter bei meiner Abreise so übel war. Ich hasse es nämlich Abschied zu nehmen, also hob der Flieger ab und ich sah nichts von meinen Inseln, was das Ganze etwas erträglicher machte - dachte ich...

Kaum in Glasgow angekommen, haute es mich fast um, etwas in Gedanken versunken, quasi schon wieder in der Schweiz, stand es vor mir, das verdammte Schild "Leaving Scotland is always hard", und schon war es wieder da, dieses besondere "Schottlandgefühl", aber wie heisst es doch so schön in einem Lied von Dougie Maclean: "Oh but let me tell you that I love you and I think about you all the time, Caledonia your callin me and I'm goin home".

Also dann... bis zur nächsten Reise.



Donnerstag, 26. November 2009

Land und Leute - Teil 3


Nun neigt sich auch diese Reise dem Ende, morgen geht es zurück in die Schweiz. Also wird es Zeit für einen kleinen Rückblick auf die Reise zu den "Inseln der Fremden". Fremd kamen mir die Bewohner der Inseln nicht vor, vielleicht zu Anfang etwas zurückhaltend. Liegt vielleicht an der Insel Lage!? Wenn sie aber "aufgetaut" sind, dann sind sie um so herzlicher, vor allem wenn man auf der Reise ein zweites Mal vorbeischaut und so würde ich, wenn ich denn dürfte, die Inseln umtaufen. Freundschaftsinseln währe der passende Name, aber diesen Namen haben sich leider schon die Tonga Inseln gesichert, so lassen wir es also so wie es ist. Bestimmt werde ich eines Tages zurückkehren, denn dann wird es auch hier einen neuen Scotch geben, jedenfalls wünsche ich Mark Tayburn mit seiner Red River Distillery viel Erfolg.

Lange habe ich überlegt, welches Foto ich zu diesem Beitrag einsetze und ich habe mich, stellvertretend für alle freundlichen Bewohner der Äusseren Hebriden, die ich während meiner Reise kennengelernt habe, für meine Gastgeber auf Harris, Joy und Donnie entschieden, wobei nicht seine Freunde White & Mackay ausschlaggebend waren;-)

Eins habe ich hier allerdings vermisst und niemand hat mich vorher gewarnt...
ES GIBT HIER KEIN HAGGIS!

Mittwoch, 25. November 2009

Land und Leute - Teil 2



Da ich nun in Stornoway bin, möchte ich auch etwas über dieses kleine Hafenstädtchen schreiben. Als Reisender kommt man auf zwei Wege hier her, mit dem Flugzeug zum Stornoway Airport oder mit der Fähre aus Ullapool. Auffallend ist das am Hafen, gegenüber der Stadtseite gelegene Lews (ohne e) Castle mit seiner grossen Parkanlage, welche, im Gegensatz zum Castle, für jedermann zugänglich ist. Das Lews Castle lies James Matheson in den Jahren 1847 - 57 bauen. Das Geld hierfür hatte er sich bei seinem gut florierendem Opium Handel verdient. So kam nun auch ich in den Genuss seines Erbes. Nein, nicht das Opium - die Parkanlage! Diese wird auch jedes Jahr für das grosse Hebridean Celtic Festival genutzt.

Ein weiteres Highlight ist für Schottland- und Kiltfans "Celtic Clothing". Das Geschäft liegt direkt an der Hafenstrasse, mit schönstem Blick auf das Castle. Hier kann man sich mit allem ausstatten, was ein Kiltträger so braucht. Ja, auch ich habe mich hier mit ein paar netten Accessoires eingedeckt.
http://www.celticclothing.co.uk


Montag, 23. November 2009

Ab dem 19. Tag - Zurück in Stornoway / Land und Leute - Teil 1

Jetzt bin ich wieder am Ausgangspunkt meiner Reise und habe so noch ein paar Tage Zeit, mir ein wenig Gedanken über die Bewohner der Inseln und ihrer Gastfreundschaft und zu machen. Ich sitze gerade hier bei einem Kaffee im "an Lanntair" dem kulturellen Treff- und Veranstaltungsort von Stornoway. Hier habe ich auch endlich wieder einen wlan Zugang und kann ein paar Blog Beiträge schreiben. In jenem Moment kommt ein guter Freund von Mark herein, zu meiner Schande muss ich gestehen, ich habe seinen Namen vergessen. Er möchte mich unbedingt mit jemanden bekannt machen, also unterbreche ich meine Arbeit. "George Foreman" ist mein erster Gedanke, meine Hand verschwindet förmlich in seiner als er mich begrüsst, aber es ist Paul Joseph, der Hospitality Manager vom "an Lanntair" und grosser Whiskyfan. Als er hört, dass auch Whisky in der Schweiz produziert wird, ist er völlig begeistert. Jetzt möchte er unbedingt unseren "Red & Blue" kennenlernen, wie gut, dass er ihn auch in Dufftown bestellen kann, denn diesmal habe ich auf meiner Reise keinen eigenen Whisky dabei. Er will dann auch gleich ein Foto von sich und der Flasche machen, da er aber unseren Whisky noch nicht hat macht er erst einmal ein Foto mit mir... öhm, der Satz ist irgendwie daneben...


http://www.lanntair.com

18. Tag - Zweiter Tag bei der "Red River" Distillery


Ich konnte es nicht lassen, musste noch mal zur Red River Distillery um mir ein paar weitere Proben von Mark's New Spirit geben zu lassen. Diese werden dann mein Bruder und ich nach meiner Rückkehr ausgiebig testen. Und wer weis, in ein paar Jahren, wenn er sich dann Whisky nennen darf...  Bei meiner Ankunft hatte Mark gerade eine grössere Besuchergruppe und so hatte ich genügend Zeit Fotos zu schiessen, ein kleines Filmchen zu drehen und im wahrsten Sinne des Wortes "herumzuschnüffeln".

Danach unternahmen dann Mark und ich noch ein kleines Privattasting: einen New Spirit, einen zwei Monate alten New Spirit und einen Einjährigen. Dazu gesellte sich noch, sozusagen ausser Konkurrenz, ein 50 jähriger Linkwood, den ich mitbrachte. So hatten wir eine Menge Spass mit unserem "Spontantasting" und ist das nicht das Wichtigste beim Whiskytasting?


15. - 17. Tag - Über Berneray gehts zurück nach Harris


Berneray ist schon eine sehr spezielle Insel, sie liegt im "Sound of Harris", also genau zwischen North Uist im Süden und Harris im Norden. Das Besondere an dieser Insel ist, sie hat kein Torf, die anderen bewohnten Inseln sind damit förmlich übersäht, nur Berneray nicht. Dafür gibt es hier andere Besonderheiten, die Insel ist der Geburtsort von Angus Mac Askill der 1825 hier geboren wurde und mit 20 Jahren eine Grösse von 2,23 m erreichte. Von diesen Genen hätte er mir gerne ein paar abgeben können..., im Guinness Book of World Records von 1981 wird er als "tallest natural giant who ever lived" (normal proportions, no growth abnormalities) geführt. Desweiteren gibt es vor dem Coffee Shop "The Lobster Pot" einen sagenumwobenen Wahrsagestein, mir hat er tatsächlich auch die Wahrheit gesagt ;-) siehe Foto. Dann ging es mit der Fähre zurück nach Harris. Hier wollte ich wieder bei Donnie vom Clan MacDonald und seiner Frau Joy übernachten, allerdings nur eine Nacht. Das daraus wieder zwei Nächte wurden, daran waren Donnie's Freunde, White & Mackay, schuld. So genoss ich, nach einen fürchterlichen Nacht, noch einen schönen Tag länger auf Harris mit seinen überragenden Landschaften.

Mittwoch, 18. November 2009

14. Tag - Manchmal bin ich einfach nur zu blöd / Die Runrig Story


Ja, heute war mal wieder so ein besonderer Tag, ich hätte mir selbst in den Arsch treten können. Ich hatte mich entschlossen noch einen Tag in Lochmaddy zu bleiben und so sitze ich hier in der Bar und unterhalte mich mit Iain MacLeod, nein nicht über Whisky sondern über Musik. Es dauerte nicht lange und er fragte mich nach meiner schottischen Lieblingsband - und schon waren wir bei Runrig, wie sich herausstellte auch Iain's favorisierte Band. Verwundert schaute er mich an und fragte mich, warum ich mir kein Autogramm von Calum MacDonald habe geben lassen, er hätte doch am Montag am Tisch neben mir gesessen. Keine Ahnung wo ich am Montag mit meinen Gedanken war, aber so blind kann nur einer sein - ich.
So mache ich halt ein Foto mit Iain und ärgere mich noch den ganzen Abend. Trösten lasse ich mich dabei von seiner Tochter, beziehungsweise von ihrer Musik, den sie spielt bei den "Flying Fiddles" und die machen auch verdammt gute Musik und bei einem Song spielt auch Runrig mit.

http://www.tighdearghotel.co.uk
http://myspace.com/flyingfiddles


Dienstag, 17. November 2009

12. & 13. Tag - North Uist


Nun geht es wieder langsam Richtung Norden und ich wähle mir den Ort Lochmaddy auf North Uist zum bleiben aus. Erstaunlich wenn man hier durch die zumeist sehr flache Landschaft fährt und plötzlich auf ein ansehnliches Stück Wald trifft. Es ist ein sogenanntes Woodland Project, bei dem versucht wird die Landschaft wieder aufzuforsten. Waldgebiete findet man eigentlich ansonsten auf den Äusseren Hebriden äusserst selten. Wer in der Vergangenheit rumstöbern möchte kommt hier auch auf seine Kosten den es gibt auch hier reichlich Standing Stones, Steinkreise, Blackhouses und noch ältere "Wohnanlagen". Wenn ich da an die Jungs denke, die diese Anlage mal gebaut haben... da gönne ich mir doch heute Abend lieber ein schönes Guinness.


Sonntag, 15. November 2009

9. - 11. Tag - Drei Tage im Süden / Barra und Vatersay


Wie ich das erste Mal um Barra gefahren war, es gibt eigentlich nur diese eine Ringstrasse, dachte ich nur oh' man und hier willst du drei Tage bleiben...., den ich hatte die Insel in knapp 45 Minuten umrundet. Aber letztendlich hat es sich gelohnt, hierher zu kommen. Wie immer nette Gastgeber, diesmal mit einer reichhaltigen Bibliothek, von der ich reichlich Gebrauch nahm. Dann ein besonderer Flugplatz den man gesehen haben muss, drei Start-/Landebahnen, alle aus Sand, den der Platz liegt am Strand und der Flugplan richtet sich nach den Gezeiten.

Die Strände sind hier wirklich einmalig, da kommt schon etwas Karibikflair auf. Nur das Wasser dürfte ein paar Grad mehr haben. Es gibt hier sogar einen richtigen Wald, wenn auch klein, aber auf den Äusseren Hebriden ist schon dieses eine kleine Sensation. Morgen nun geht es langsam wieder Richtung Norden, aber ich werde mich noch etwas in Nord Uist umschauen.

Donnerstag, 12. November 2009

8. Tag - Eine Whiskyflasche aus 24.000 Kisten



Leider war sie leer und in keinem sehr gutem Zustand, aber immerhin konnte ich sie mal in die Hand nehmen. Es war 1941, als das Schiff SS Politician im Sound of Eriskay, der Meeresenge zwischen South Uist und Eriskay, auf Grund lief und sank. An Bord 24.000 Kisten Whisky, von denen die meisten offiziell nie geborgen wurden. Bei den Bewohnern von Eriskay gilt seit dem das Jahr 1941, als das Beste des zweiten Weltkriegs und als grosse Schlappe für die Zollbehörde. Die Geschichte ist sogar unter dem Titel "Whisky Galore!" verfilmt worden. Die Flasche, die ich heute in der Hand hielt, gehört der örtlichen Lounge Bar "Am Politican", in der ich auch sehr gut gegessen habe.  Heute ist die Meeresenge für Schiffe nicht mehr passierbar, da die Inseln South Uist und Eriskay seit 2001 mit einem Damm verbunden sind. Nur vor Ottern muss man sich anscheinend in acht nehmen, obwohl ich leider keinen entdecken konnte.

7. Tag - Von Harris nach Uist


Morgens um 9.20 Uhr ging es auf die Fähre, die Überfahrt dauerte bei sonnigem Wetter genau eine Stunde. Uist ist eine Inselkette, die aus den Inseln North Uist, Grimsay, Benbecula, South Uist und Eriskay besteht, aber wegen ihrer landschaftlichen Ähnlichkeit und engen Nachbarschaft unter einem Namen zusammengefasst sind. Im  Gegensatz zu Harris ist es hier weitestens  flach, die höchste Erhebung ist der Beinn Mhòr auf South Uist mit 620m über dem Meeresspiegel. Ich quartiere mich auf South Uist ein und besuche noch die Reste von Flora MacDonald's Geburtshaus. Diese Lady gehört zu den populärsten Persönlichkeiten der schottischen Geschichte, hatte sie doch Bonnie Prince Charlie nach der verlorenen Schlacht von Culloden zur Flucht verholfen.

6. Tag - Zurück zu den Schottischen Wurzeln...


...wenn man denn welche zu haben glaubt. Wer sich diese Frage stellt, der bekommt hier auf Harris im Seallam! Visitor Center in Northton, bestimmt eine Antwort. Genealogy, die Ahnenforschung ist hier das grosse Thema, es geht unter anderem um Auswanderung und die Vertreibung der sogenannten "unteren Schichten" aus Schottland. Ich selbst habe hier keine Wurzeln, aber ich konnte mir hier ein paar gute Bücher zu diesem Thema und über Clans und Tartans im allgemeinen besorgen. Die Ausstellung war so interessant, dass ich über zwei Stunden blieb und bestimmt noch einmal zurückkehren werde.

Wie auch auf Lewis, so gibt es auch hier herrliche Strände, manche davon auch mit mystischen Gegenständen, wie dem Macleod's Stone. Wozu dieser Stein und auch all die anderen Steine und Steinkreise gesetzt wurden ist nicht wirklich klar, aber vielleicht galten sie auch nicht nur einem Zweck, sondern vielen?!

5. Tag - Von Lewis nach Harris und vom Schottischen Single Malt zum Harris Tweed


Eigentlich handelt es sich bei Lewis und Harris um eine Insel, da sie aber im südlichen Bereich von einem Gebirge durchzogen ist, spricht man beim nördlichen Teil von Lewis und beim südlichen von Harris. Harris ist bekannt für seinen besonderen Stoff und ich meine hiermit weder etwas zum rauchen noch zum trinken. Nein, es geht um Harris Tweed, einem Stoff aus reiner Schurwolle. Dieses Material wurde früher in ganz Schottland hergestellt, aber mit der Industrialisierung wurden Webmaschinen eingesetzt und das Weben von Hand wurde unwirtschaftlich. Nur auf den Äusseren Hebriden, die schon damals für ihren guten Tweed bekannt waren, behielt man die alte Technik bei. So gibt es nun, wie auch beim schottischen Single Malt, gewisse Vorgaben die einzuhalten sind und im Harris Tweet Act von 1993 wie folgt definiert sind:
"Harris Tweed is cloth that has been handwowen by islanders of Lewis, Harris, Uist and Barra in their homes, using pure virgin wool that has been dyed and spun in the Outer Hebrides."
Jedes Kleidungsstück ist mit einem Echtheitszertifikat ausgestattet und trägt als Markenzeichen einen sogenannten Reichsapfel, den Orb.

Ich quartiere mich an diesem Tag bei Joy Hespin und ihrem Mann Donnie ein, er ist vom Clan MacDonald und gibt mir gleich sein Whisky Glas mit seinem Clan Abzeichen, es ist kein Nosingglas sondern ein Tumbler, mindestens daumenbreit mit seinem Lieblingsblend gefüllt. So lasse ich einen weiteren wundervollen Tag auf den Hebriden ausklingen.

Mittwoch, 11. November 2009

4. Tag - Zu Besuch bei der Abhainn Dearg Distillery



Auf einen Tipp, den mir Robin Laing bei seinem letzten Konzert in Sta. Maria gab, besuchte ich die Abhainn Dearg Distillery in Carnish, Abhainn Dearg bedeutet ins deutsche übersetzt "Roter Fluss" und wenn man sich das Wasser dieses Flusses anschaut, vor allem wenn es mit dem Meerwasser in Kontakt kommt, dann weis man auch warum. Mark Tayburn führt mich durch seinen neuen Betrieb, letztes Jahr floss der erste New Spirit in die Fässer und heute in meine Kehle - schade, dass ich noch Auto fahren will. 200 bis 300 Liter will er pro Woche produzieren , bis 600 Liter, so sagt er mir wäre möglich. Mark ist der Erste seit 170 Jahren, der offiziell wieder auf den Äusseren Hebriden Whisky macht, "macht" ist auch das richtige Wort, denn der einzige Computer der Distillery ist zur Beantwortung der Emails.

http://www.abhainndearg.co.uk

3. Tag - Sonntag ist Kirchentag...


...jedenfalls auf den Äusseren Hebriden, fasst alles ist zu, die Restaurants und selbst der öffentliche Nahverkehr ruht hier. Wer hier nicht selbst mobil ist, schaut in die Röhre. Anstatt in die örtliche Kirche zu gehen besuche ich einen alten Chief der Macleod's, Roderick VII. Leider komme ich etwas zu spät zum Treffen, den Roderick Macleod verstarb schon 1498 und so bleibt mir nur sein Grab, welches in der verfallenen St. Columba Church liegt. Danach ging des die Ostküste von Lewis hinauf, zur „The Bridge to Nowhere“. Die Strasse an der Ostküste wurde nie zu Ende gebaut und somit endet auch die schmale Asphaltdecke direkt an der Brücke. Dafür entschädigt mich Traigh Mhor Beach, ein wunderbarer Strand in der Nähe der Brücke, zum baden dürfte es für mich aber ein paar Grad mehr haben und so bleibt mir nur die tolle Aussicht zu geniessen.

2. Tag - Ans obere Ende, „Butt of Lewis“ und noch ein paar Steine


Lewis zeigt sich von seiner besten Seite – SONNE und das den ganzen Tag. Also nichts wie los zum nördlichsten Punkt, an den Linksverkehr hatte ich mich schnell gewöhnt nur beim anschnallen im Auto greife ich zuerst noch immer ins Leere, denn der Gurt hängt rechts.

Je mehr man die grösseren Ortschaften hinter sich lässt, um so schmaler werden die Strassen, single roads genannt. Die schmale Strasse endet dann auch direkt am Leuchtturm und an der Steilküste, Butt of Lewis ist erreicht. Schon von weitem hört man hier das Grollen der Brandung, ein wahres Naturschauspiel, nicht weniger spektakulär als die Brandung am Mealabost Bhuirgh, einem Küstenabschnitt, der ein paar Kilometer südlicher an der Westküste liegt. Hier gibt es keine grösseren Felsen und so können die Wellen bis zum Strand auslaufen. Es wahres Surferparadies, wenn das Wasser nicht so kalt wäre. Weiter die Küste hinab ging es dann nach Arnol und seinen Black Houses, eins davon noch im Original Zustand, inklusive dem Torffeuer in der Mitte des Wohnbereichs – klasse, ich bin noch abends „peated“. Dann doch lieber einen rauchigen Whisky. Für den Rest des heutigen Tages beschränke ich mich lieber auf „outdoor“ Besuche und schaue mir noch den grössten Steinkreis der schottischen Inseln, die Callanish Stones an.

1. Tag - Ankunft in Stornoway am 06.11.09


Vorwort: Mein grösstes Problem auf den Hebriden ist es eine Internetverbindung zu bekommen, darum kann ich meine Berichte leider nicht täglich einsetzen.

Endlich angekommen – gestern war in Edinburgh Schluss und mein Anschlussflug nach Stornoway startete heute Morgen um sieben Uhr. In der Maschine, die zuerst nach Inverness flog, sassen mit mit noch sieben weitere Personen, Platz hatte sie für 34 Personen. Es war arschkalt, nicht nur draussen, sondern auch innen im Flieger. Die Bordkarte hatte nicht viel zu bedeuten, den auf ihr angegebenen Sitzplatz durfte ich nicht einnehmen. An Bord wurde man von der Stewardess, die sich selbst als Cabincrew bezeichnete, obwohl sie allein war, je nach Körpergewicht verteilt. Warum ich als Fliegengewicht in der letzten Reihe sitzen musste, wurde mir allerdings auch nicht klar.

In Inverness wurde ich dann umgesetzt – einen Platz nach vorn, denn ab Inverness war dieser Platz für einen besonderen Gast reserviert. Dieser kam mit Armschmuck an Bord, an jedem Arm einen silberen Armreif. Diese waren auch noch mit einer Gliederkette miteinander verbunden. Zwei „Leibwächter“ hatte er auch noch und da der Typ direkt hinter mir sass, hatte ich während des kurzen Fluges ständig so ein seltsames Gefühl im Nacken. Sichtkontakt hatten wir, mal abgesehen von Start und Landung überhaupt nicht, die Wolken waren wohl für den kleinen Flieger zu hoch und so waren wir die ganze Zeit in ihr gefangen. Lewis zeigte sich bei der Landung und auch am weiteren Tag von seiner „nassen“ Seite, Regen, Regen, Regen. Den ersten Nachmittag nutzte ich in Stornoway zur ersten Orientierung und besuchte unter anderem das örtlich Museum, leider befinden sich die Original Lewis Schachfiguren nicht mehr in diesem Museum und so muss ich mich mit ein paar Kopien zufrieden geben. Beim örtlichen Kiltmaker, eigentlich müsste man in diesem Geschäft Kiltmakerin sagen, schaute ich auch hinein – was für herrliche Tartans... und egal welchen Laden ich an diesem Tag betrat, jede Verkäuferin oder Verkäufer entschuldigte sich für das schlechte Wetter. Ich fand es gar nicht so schlecht, für mich war es schottisch.

Dienstag, 3. November 2009

Zu den Inseln der Fremden - Na h- Innse Gall

"Nah der See vergisst man die Tage zu zählen..."
Stolz stehen sie am nordwestlichen Rand von Europa: eine mehr als 200km lange Inselkette voller Strände, vielfältiger Natur- und Tierwelt, Kultur und Abenteuer. Ein Paradies für Outdooraktivitäten jeder Art und der perfekte Ort für Erholung und Entspannung.



So steht es auf der Homepage "Visit Hebrides", Grund genug für mich dort mal vorbeizuschauen, am nächsten Donnerstag geht es los und ich werde wieder täglich über Land und Leute berichten.